Christian Schmitz-Linnartz
1. La Dispute - No One Was Driving The Car
2. Pabst - This Is Normal Now
3. The Hives - The Hives Forever Forever The Hives
4. Skunk Anansie - The Painful Truth
5. SSIO - Alles Oder Nix
6. Twenty One Pilots - Breach
7. Thrice - Horizons/West
8. Texta - Gezeiten
9. Van Holzen - Solang Die Erde Sich Dreht
10. Hilltop Hoods - Fall From The Light
Das eklatanteste Defizit meiner Person im Jahr 2025 in der Rubrik Musikrezeption ist das Wahrnehmen des Albums von Clipse mit sechs Monaten Verspätung, weshalb ich alle anderen davor bewahren möchte davor, ein Album zu verpassen, das sich sofort in meinen freudfrontalen Kortex integriert hat, eingeklickt.
Ich rede von der neuen Pabst, "This Is Normal Now". Welche Halbwertszeit diese Platte haben wird, ist wie bei so vielen gefälligen Gute-Laune-Bubblegum-Platten ungewiss, wobei der Sound die eigene Gefälligkeit auch oft genug konterkariert, kakophoniert, zum Beispiel battlet sich im Opener "Limbo Nr.5" ein Hauch Leoniden mit einer Brise Liquido-Synthesizer in der Hook mit verzerrten flächigen Gitarren. Nur bleiben die Disharmonien in der Andeutung, im Halbfeld, sodass der Song mich an einem sonnigen Tag auf der Piste auf dem Snowboard erinnert und mir einen Euphorieboost gibt, was entweder bedeutet, dass sich der Song für eine sehr schmale Zielgruppe eignet oder aber ein bestimmtes Gefühl transportiert. Die quäkende Stimme von Erik Heise ist nicht neu, dürfte jedoch wieder die Meinungen spalten.
Was Kollegin Kratochwill jedoch geritten hat, ihre Plattenkritik im Mittelmaß anzusetzen, bleibt mir ein Rätsel, vermutlich der Vergleich mit dem Vorgänger, der ein wenig mehr Tiefe, mehr schräge und Moll-Arrangements hatte, ein wenig mehr Q.O.T.S.A. , ein wenig mehr disharrmonische Hives oder traurige Panic! At The Disco, während die neue Platte die Stimmung eindeutig nochmal in Richtung Sonnenscheinrummelplatz dreht, mit kernigen Rollercoastern … und Clowns. Aber entweder liebt man oder hasst man Clowns, Zuckerwatte, Rummel und Achterbahn, da gibt es kein "Geht so".
"This Is Normal Now" ist, als würden die Breeders, L7 - oder um mehr heutig zu bleiben - ein Turnstile auf Speed über ein Liquido herfallen, als würde ein depressives "Pinkerton"-Weezer ein Hot Hot Heat zum Tanz bitten, meinetwegen auch the Bates, Belly, Blink 182, poppigere Foo Fighters, Stereophonics, Ash, Slut, Leoniden. Das Verrückte ist ja, dass hier vermutlich jede(r) eine andere Referenz finden kann, "Twenty Three" erinnert im Anfangsarrangement an Bloc Partys "I Still Remember", im Refrain bin ich bei dem gutgelaunten Bruder von Stone Temple Pilots' "Big Empty".
Die auf so vielen Alben eingestanzte Uptempo-Rotzpunk-Nummer "Song On The Radio" soll wohl der Tribut an die Szeneglaubwürdigkeit sein, na gut, sollen sie. Anzuhören empfehle ich diesen Hybrid an 90s Grunge, College-Surf-Fun-Punk und Emo mit Noise- und Screamo-Attacken allemal, "This Is Normal Now" ist irgendwie unschuldig und durchtrieben zugleich.
Mein Leben war schon immer gut, ist gut und wird immer gut sein ohne die Deftones.
Turnstile sind ein wenig überbewertet.
Ein Leben ohne Kneecap ist möglich, aber sinnlos.
Herr Kuchen wird 2026 wegblasen, "Off with their heads" hoffentlich auch.
Ich trage seit kurzem öfters Schnäuz, das Gesetz der Regel besagt, dass er dann bald als Trend veraltet ist, da ich Trends töte.
Taylor Swift war die, die Rugby und Cricket nicht auseinanderhalten kann, oder?
Einen guten Rutsch allen, ein friedvolles 2026 und Saoirse don Phalaistín
wünscht der CSL
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