Im Rahmen der "Formation"-Welttournee gastierte Queen B gestern in der Mainmetropole - und begeisterte ihre Fans zwei Stunden lang.
Frankfurt (lsp) - 49 Konzerte umfasst die "Formation World" Tour im Zuge von Beyoncés Ende April über Tidal überraschend veröffentlichten sechsten Studioalbums "Lemonade".
Knapp zwei Wochen nach ihrem Auftritt in Düsseldorf beehrt Queen B auch die Frankfurter Commerzbank-Arena. Ihr zweistündiges Set beweist neben der stimmlichen Qualität vor allem eines: Professionalität und Stilsicherheit.
Ähnlich chic präsentiert sich das bunt gemischte Publikum - wer hier in Jeans und T-Shirt aufkreuzt, ist definitiv underdressed. Innerhalb von drei Stunden füllt sich das ehemalige Waldstadion mit rund 45.000 Menschen: Von den im Vorfeld angekündigten verschärften Einlasskontrollen ist wenig zu spüren. Und trotz blauen Himmels bleibt das Stadiondach an diesem Freitagabend geschlossen.
Support vom eigenen Label
Pünktlich betritt Ingrid die Nebenbühne und leitet mit ihrem gut zehnminütigen Auftritt drei Stunden musikalische Frauenpower ein. Die Rapperin aus Houston steht bei Beyoncés Label Parkwood Entertainment unter Vertrag, ebenso die Schwestern Chloe x Halle: Eindrucksvoll nutzt das Duo den halbstündigen Auftritt, um Werbung für die ebenfalls Ende April erschienene EP "Sugar Symphony" zu machen.
Spätestens als die gigantischen Videoleinwände um 20 Uhr erstmals Ausschnitte aus dem visuellen Spektakel um "Lemonade" zeigen, wird deutlich, dass nicht nur der THX-Sound höchster Qualität entspricht. "Okay ladies, now let's get in formation!" Die wallende Mähne von einem riesigen schwarzen Hut bedeckt und flankiert von 14 Tänzerinnen betritt Beyoncé unter tosendem Jubel die Bühne.
Profi durch und durch
Ob sie sich wie bei der Acapella-Version von "Irreplaceable" verletzlich zeigt oder während der militärisch angehauchten Performance zu "Run The World" die sexy Anführerin mimt: Diese Frau ist Profi durch und durch. Kurz aus der Fassung bringen lässt sie sich nur, als sie einem männlichen Fan in der ersten Reihe das Mikrofon hinhält - und der die Lyrics zu "Hold Up" losgrölt, als befinde er sich auf dem Wacken.
Während einer kurzen Verschnaufpause erinnert sich Bey daran, wie sie vor 19 Jahren als Teil von Destiny's Child in der Mainmetropole gastierte und kündigt mit der Botschaft, die wichtigste Beziehung sei die, die man mit sich selbst führe, "Me, Myself And I" an. In den Jahren seit ihrem Durchbruch ist Beyoncé zu einem Vorbild für Millionen von Frauen avanciert und präsentiert an diesem Abend stolz ihre ausschließlich weiblich besetzte Band.
Ein Hit folgt dem anderen
Songs wie "Diva" oder "***Flawless" passen da natürlich perfekt ins Bild, und während der Himmel über der Arena immer dunkler wird, legen B und ihre Tänzerinnen eine perfekte Choreografie nach der anderen hin: "Partition" und "Daddy Lessons" versetzen die Menge geradezu in Ekstase. Bei der von ihr solo auf Knien besungenen "Love On Top" erstrahlt die Commerzbank-Arena wie ein gigantisches Lichtermeer.
Eine halbe Stunde vor Schluss zieht Beyoncé noch einmal alle Register: In hautenger roter Korsage spielt sie zunächst eine langsame Version des Megahits "Crazy In Love", nur um dann zum temporeichen Rundumschlag auszuholen und mit "Naughty Girl" gleich den nächsten Kracher nachzulegen.
Auf dem inzwischen mit Wasser gefluteten externen Teil der Bühne erweist sich "Freedom" auch ohne Kendrick Lamar als Highlight. Drei Klassiker beenden einen an Höhepunkten reichen Abend: Im Anschluss an "Survivor" und "End Of Time" bedankt sich Beyoncé mit den Worten "I hope tonight was inspiring" bei ihren Fans und schwebt nach dem pompösen "Halo" mit einem strahlenden Lächeln von der Bühne.
6 Kommentare mit 9 Antworten
Ein Konzertbericht über Beyoncé... und das auf laut.de. Wer hätte das vor ein paar Jahren noch gedacht Gefällt mir.
...aber "Female Hustler"? Hä? Ich glaub den Beyoncé-Song gibt es nicht... ist "Diva" gemeint?
Auf jeden Fall einer der erfreulichen Gestalten in der kommerziellen Musiklandschaft. Alles was Beyoncé anpackt, macht sie zu 110 %. Wäre ich gerne dabei gewesen.
Tja und Fotografen dürfen garnicht erst auftauchen, sondern es wird vom Veranstalter bzw. Beyonce's Management diktiert welche Fotos in Beiträgen zu verwenden sind...toll...
Hab sie in Zürich gesehen. War fantastisch. Denke habe in dieser Pompösität (!) und Perfektionismus noch nie sowas erlebt an einem Konzert. Der Aufwand war gewaltig, das Ergebnis superb. Am meisten geflasht haben mich die Rap Bezüge. Genial wie sie Rap Klassiker in ihre Songs gebaut hat. "The Takeover" mal über eine solche Anlage zu hören ist krass.
Was kostet so ein Auftritt?
Hondertfuffzg Fränkchli!
Mol lüäge, ob ich das no im Chuchichäschtli ha!
hab die mundart schreibweise schon lange abgelegt. find ich ekelhaft.
Hattest du nicht gerade erst versucht, hier Credibility aufzubauen? Alle haben einen Aufwärtstrend in deinem Musikgeschmack gesehen und dann sowas? Ein Beyoncé-Konzert?
Dafür an anderer Stelle ein eiskalter Lacoste-Diss, der gesessen hat wie Wesley Snipes
Ja, Lacoste nehme ich ihm uebel. Langsam weiss man nicht mehr, was man noch von diesem Toriyamafan zu halten hat. Moeglicherweise ist er auf der Suche nach einem eigenen Charakter.
Ich finde, man muss dem Toriyamafan schon zugestehen, dass er einen eigenen Charakter hat. Der Kommentar letztens beim Gucci Mane Album hat's direkt wieder gezeigt. Da war klar, sowas könne nur von ihm kommen.
Sie ist die beste lebende Entertainerin! Bestes Konzert auf dem ich je war.
Und auf welchen Konzerten warst du sonst noch so?