Gestern spielte sich eine kleinere Sensation im deutschen Fernsehen ab. Die ungekrönte Princess of Pop Britney Spears war zu Gast bei Talkmaster und Fernsehkoch Alfred Biolek.
Köln (joga) - Warum gerade bei Biolek und nicht bei Bärbel Schäfer? Das Spears-Management ließ verlauten, Bio sei der einzig seriöse Talkshow-Host in Deutschland, womöglich sogar im ganzen europäischen Fernsehen. Außerdem wolle sich Britney den Eltern ihrer Fans präsentieren. Biolek kam dieser Wunsch in Bezug auf sein Einschaltquoten-Duell mit Johannes B. Kerner äußerst entgegen. Im Konkurrenzkanal ZDF interviewte dieser fast zeitgleich Altbundeskanzler Helmut Kohl.
"Nobody's perfect" war Thema bei Boulevard Bio und viele der halbwüchsigen Britney-Fans erhofften sich womöglich Geständnisse des Stars über ihre Brustimplantate und Schönheitsoperationen, aber nichts dergleichen. Alfred Biolek war sichtlich überfordert, Britney die erwartete Beichte abzunehmen. Das lag weniger an technischen Problemen mit der Simultanübersetzung, als vielmehr an der schon fast peinlichen Wortkargheit der Zwanzigjährigen. Mehr als ein scheues "Yes" oder ein verkrampftes "No" kam ihr nicht über die Lippen.
Da nutzte es auch nichts, dass Bio sich ausgezeichnet vorbereitet hatte. Wer's noch nicht wusste, erfuhr so immerhin, dass es in dem Kaff in der Nähe von New Orleans, in dem Britney aufwuchs, nicht mal einen McDonalds-Imbiss gibt. Schließlich gab sie dann doch noch ein paar ihrer Schwächen preis. Sie esse jeden Abend vor dem Schlafengehen eine große Portion Eiscreme, mache sich insgesamt zu viel Sorgen und knabbere an ihren Fingernägeln. Worauf sich dann die Studiokamera an ihren Fingern festbiss.
Ansonsten gab sie an, mit Justin von N'Sync glücklich zu sein und Madonna in nächster Zeit nicht den Thron als Queen of Pop streitig machen zu wollen. Am selben Tag hatte sie übrigens bereits gegenüber RTL an der Jungfrauen-These fest gehalten und in der Schokofabrik den süßen Stoff mit einem Orgasmus verglichen. Was 20-Jährige, die kaum noch Kontakt mit der Wirklichkeit haben, halt so reden. Ein anstrengender Abend für Bio und ein enttäuschendes Interview für die Fans.
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