Die Maske des Dream Boys fällt. In "Melancholé" gibt sich der Rapper vom Duo Der Plot seiner aggressiven Stimmung hin.

Düsseldorf (dol) - "Früher war nicht alles besser, wir haben es nur nicht verstanden." Conny legt seine Maske ab. In "Melancholé" demaskiert der Rapper die nach wie vor schwelende toxische Männlichkeit unter der Fassade der sich sensibel und aufgeklärt gebenden Gesellschaft. In einem der spannendsten Deutschrap-Musikvideos seit langem verfolgt ihn unter der Regie von Alexander Flatau eine kämpferische Frau, um ihm die harmlos glatte Maske mit rosafarbenen Haaren erneut aufzuzwingen.

Wie wenig sich die Zeiten in Wahrheit gewandelt haben, macht Conny an prominenten Beispielen deutlich: "Mutige These: Vergewaltigung ist auch für deutsche Promis heute nicht mehr nur noch Kavaliersdelikt. Mutige These: Konsequenzen gäb' es auch für einen Mockridge und Samra hätte niemand mehr auf YouTube angeklickt." Entsprechend nüchtern fällt auch sein Fazit zum gesellschaftlichen Status quo aus: "Was früher scheiße war, das checken wir auch jetzt nicht."

"Melancholé" ist die erste Single aus seinem anstehendem Album "Manic Pixie Dream Boy, Vol. 2". Im ersten Teil hat der Rapper vergangenes Jahr laut Pressetext einen "melancholisch bis verzweifelten Conny" etabliert, der "sich mit seinem bröckelnden Bild von Männlichkeit und Kapitalismus konfrontiert sah". Auf dem Nachfolger entledigt er sich seiner Maske, um den darunter noch immer schlummernden aggressiven Gefühlen freien Lauf zu lassen.

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