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Was gerade kocht, Part 4

7. Memphis-Trap

Wie klingt das? Aufs erste Hören schwer von Atlanta zu unterscheiden, aber Memphis hat historisch interessante Trap-Wurzeln, die über die Three 6 Mafia hinausreichen. Einer der einflussreichsten Artists der Stadt, Yo Gotti, war schon in den Neunzigern als Lil Yo unterwegs, und die Selbstverständlichkeit des Sounds, die tief-südliche Straßenrap-Färbung und ein paar der besten Produzent*innen im Game sorgen für einen absolut florierenden Rap-Hotspot mit Trap-Sample-Beats und Tay Keith-Knocks, die nur darauf warten, das Chopped and Screwed-Paket verpasst zu bekommen.

Die wichtigsten Akteure: Es gibt viele Namen, die absoluten Legenden-Status in ihrer Stadt genießen. Der verstorbene Young Dolph und sein Compadre Key Glock, der als Album-Artist überraschend fähige Moneybagg Yo, jüngere Kaliber wie Pooh Shiesty oder Finesse 2 Tymes haben alle eine ganze Menger solider Tapes und Hits vorzuweisen. Im Vergleich zu Regionen wie Texas oder Florida merkt man, dass die lokalen Strukturen hier stark sind, Nachwuchs gefördert und gesignt wird und sich entsprechend bestimmte Beat-Ideen und Flows viel stärker vererben als anderswo.

Kommerzielles Potential: Lowkey eines der höchsten dieser Liste. Kaum eine Stadt bringt so viele Artists hervor, die sich so schnell mit so wenig Trara bis auf Billboard-Level etablieren. Es herrscht wenig Brimborium um Memphis, weil die Artists weder besonders weird noch besonders hipster sind, aber die Verlässlichkeit der Musik, gepaart mit dem klaren Sound, hat ihnen viele loyale Fans eingebracht.

8. Houston-Trap

Wie klingt das? Das suppt sich gerade erst zusammen. Texas war lange als Rap-Region ein wenig aus der Balance gebracht, trotz zahlreicher legendärer Artists wie Travis Scott oder Beyoncé hat sich die Staatshauptstadt nicht ganz dazu aufgerappelt, sich neu zu definieren. Langsam tut sich aber etwas, und ein neuer Straßenrap kommt zusammen, ein bisschen farbenfroher und charakterstärker mit sehr vielen starken Persönlichkeiten, einer Menge Pimp C-Worship und einem Lean-geschwängerten Trap-Sound, den vor allem Akzent und teils fast Cartoon-hafte Samples prägen.

Die wichtigsten Akteure: Sauce Walka und Maxo Kream halten schon am längsten schon die Fahne für die Region hoch und setzen nicht nur auf Nostalgie oder lokale Sympathien. Monaleo hat sich jüngst einen Namen gemacht, vielversprechend sehen auch Rapper wie BigXThaPlug und Risk Taker Leek aus.

Kommerzielles Potential: Noch in der Findungsphase, aber es ballen sich schneller und prominenter neue Artists hier als in vielen anderen Regionen. Vielleicht ist da gerade etwas im Kommen?

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1 Kommentar mit 3 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Ich bewundere ja den Eifer, mir dem hier versiert die unterschiedlichen Regionen diskutiert werden. Aber der Elefant im Raum ist doch, dass bei diesem Trap-Ding kein Mensch unterscheiden kann, ob da nun ein Rapper aus LA kommt, und der andere aus Louisiana. Nicht mal ob das überhaupt zwei unterschiedliche Personen sind.

    In den Zeiten, als der geneigte Sprechgesangshörer viele US Alben nach kurzer Spielzeit treffsicher auf der Landkarte positionieren konnte, haben diese „Künstler“ noch ohne Autotune geheult, da die Windel voll war.

    • Vor einem Jahr

      Oder du kannst halt unterschiedliche Regiolekte und andere regionsspezifische lyrische Inhalte unterscheiden, soll auch vorkommen.
      Hab Verwandte aus der Region Detroit und keine*r von denen sprayt das Faygo, weil sie dann doch paar kilometerweit weg wohnen, und man das dann dort "nicht so" macht.

    • Vor einem Jahr

      Und außerdem sind sie keine blue collar-white boys, aber solche Unterscheidungen sollten einem Drecksfascho wie dir ja auch geläufig sein.

    • Vor einem Jahr

      Auch wenn ich mich äußerst schwer damit tue, deinem Wortbrei Struktur und Sinn zu entnehmen. Etwas regionspezifischer Slang im gleichförmigen Autotune-Singsang ist ein äußerst schwacher Ersatz für Houston Slab Music, Louisiana Bounce, G-Funk, Thunn Music oder Memphis Horrorcore.