Baugerüste, Käse und eine Sauna auf der Bühne: Der ESC 2025 präsentiert sich als ein bunter Mix aus Überraschungen und schrillen Momenten.

Basel (lru) - Beim ersten Halbfinale des 69. Eurovision Song Contest in der Schweiz war wieder alles dabei: von Trash über großes Theater bis hin zu echten Überraschungen. Zypern etwa schickte muskulöse Bauarbeiter in schwindelerregende Höhen, Polens Sängerin schwebte neben einem Drachen durch die Halle und Belgien feuerte Techno-Beats ab. Doch am Ende reichte es nicht für alle.

Fürs Finale am Samstag qualifizierten sich gestern Abend in Basel am Ende folgende zehn Nationen: Island, Polen, Estland, Ukraine, Schweden, Portugal, Norwegen, San Marino, Albanien und die Niederlande. Für Belgien, Zypern, Kroatien, Aserbaidschan und Slowenien ist der Traum vom ESC 2025 vorbei.

Sauna und Skibrille

So punktete die schwedische Band KAJ mit dem skurrilen Saunasong "Bara Bada Bastu", während Island mit einer pixeligen Nordmeerreise in Minecraft-Optik reüssierte, Skibrille und Seeungeheuern aus der 8-Bit-Hölle inklusive. Der ESC bleibt eben ein Spielplatz für Schräges.

Ein Klischee, das die beiden Moderatorinnen Hazel Brugger und Sandra Studer, Studer stand 1991 noch selbst für die Schweiz auf der Bühne, direkt bestätigten. Während der Stimmabgabe performten beide einen Song über die Schweiz, der die Vielfalt des Landes ironisch in den Mittelpunkt stellen sollte.

Inmitten von Schweizer Messern und Käse wurde eine Wilhelm Tell-Geschichte inszeniert, wobei die Schwedin Petra Mede, die den ESC bereits zweimal moderiert hat, als Hauptdarstellerin überraschte. Der Song namens "Made in Switzerland" wechselte zwischen Pop, traditioneller Musik und elektronischen Klängen.

Celine Dion im Video

Während der Auszählung kam außerdem Celine Dion per Videobotschaft zu Wort. Die Sängerin hatte den ESC 1988 für die Schweiz gewonnen und konnte aufgrund einer Erkrankung nicht persönlich vor Ort sein.

Neu in diesem Jahr: Die Bekanntgabe der Finalisten wird als emotionaler Drahtseilakt inszeniert. Immer drei Länder gleichzeitig im Bild, aber nur eines kommt weiter. So musste beispielsweise Estland dieses Nervenpiel gleich dreimal durchstehen, bevor Tommy Cash mit "Espresso Macchiato" erlöst wurde.

Neben diesen zehn Finalisten stehen bereits die Big 5, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien sowie das Vereinigte Königreich, als größte Geldgeber der Europäische Rundfunkunion traditionell in der Endrunde. Die letzten Teilnehmer-Länder werden morgen im zweiten Halbfinale ermittelt. Dann treten unter anderem Abor und Tynna für Deutschland, Österreichs JJ und Israels Teilnehmerin Yuval Raphael an.

Raphaels Teilnahme sorgte schon im Vorfeld für politische Diskussionen und Proteste, die beim ersten Halbfinale gleichwohl kein Thema waren. Dennoch will sie mit "New Day Will Rise" ein Zeichen der Hoffnung setzen. Das große ESC-Finale geht dann am Samstagabend ab 21 Uhr über die Bühne.

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