Die BBC ist gegen Doppeldeutigkeiten. Deshalb muss die maltesische ESC-Einreichung jetzt kurzfristig umgeschrieben werden.

Basel (mra) - Im Vorfeld des Eurovision Song Contest 2025 zeichnet sich eine gewisse Tendenz ab. Wer plant, die Show mit der ganzen Familie anzuschauen, darf im Vorfeld schon einmal seinen besten Blümchen-Bienchen Talk vorbereiten. Finnlands Erika Vikmann verkündet: Ich komme. Australien bietet uns an, vom Milkshake Mann zu probieren. Nur Maltas Miriana Conte muss jetzt umschreiben. Dabei will sie doch nur singen.

"I do it all the time, serving kant" singt die Malteserin, während sie sich in Leopardenmuster auf dem Boden räkelt oder auf einem Hüpfball herumreitet. "Kant" bedeutet auf maltesisch "singen", natürlich. Die britische BBC muss da etwas grundlegend missverstanden haben, denn ihre Beschwerde bei der EBU zwingt Malta nun zur Abänderung des Textes. Für problematisch halten sie die offensichtlich intendierte Doppeldeutigkeit mit dem englischen Schimpfwort. Sie könnten so gar keine Clips von dem Song zeigen, beschwert sich BBCs Scott Mills. Conte meldet sich auf Facebook frustriert zu Wort, da der Text im Vorfeld mit dem ESC abgeklärt gewesen sei und sie jetzt weniger als eine Woche zum Umschreiben hätten. Zum Abschluss findet sie aber aufmunternde Worte: "Die Show geht weiter - Diva nicht am Boden". Alle Teilnehmer haben mit ihrer formellen Einreichung Zeit bis zum 10. März.

Ebenfalls für einen Aufreger im Vorfeld sorgte Estlands Tommy Cash mit "Espresso Macchiato". Konservative Italiener fühlen sich von seinem klischeebehafteten Song über Kaffee und die Mafia in gebrochenem Italienisch eher nachgeäfft als geschmeichelt. Tommy Cash sagt dazu, er liebe Italien und habe riesigen Respekt vor dem Land. Auch Deutschland echauffiert sich fleißig, allerdings nur über das angeblich fehlende Gesangstalent der eigenen Kandidatin.

Mit dieser Version wird Malta nicht antreten dürfen. Auch die beigefügte Erklärung des Titels hilft nicht:

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