Pannen, eine dürftige Story, gute Musik und ein überzeugender Hauptdarsteller - die Premiere des Musicals "Falco meets Amadeus" am Berliner Theater des Westens stieß bei den Kritikern nur auf ein mäßiges Echo.
Berlin (ebi) - Als "Falco" zum Finale mit "The Sound of Musik" losrappte, verwandelte sich das Berliner Theater des Westens am Samstagabend in einen vibrierenden Rockpalast und die 1400 Zuschauer applaudierten frenetisch. Zuvor war es trotz einer milionenschweren Klanganlage zu premieretypischen Pannen wie Mikrofonausfällen und Lautsprecherknarren gekommen.
Glaubt man dem überwiegenden Teil der Kritiken, galt der Schlussapplaus vor allem dem Falco-Darsteller Axel Herrig, der mit seiner Darstellung der narzistischen Persönlichkeit des Wiener Popstars und seiner Stimmgewalt das Publikum überzeugen konnte. Dagegen wurde die von Burkhard Driest verfasste Story wegen ihrer "Ungereimtheiten" (Tagesspiegel) weniger gut aufgenommen.
Regisseur Elmar Ottenthal wollte "den Aufstieg und Fall eines Stars und seines extremen Lebens" portraitieren. Der Giessener Anzeiger bemängelt, dass nach der Story Falcos Leben nur aus Sex, Rock'n'Roll und Drogen bestanden zu haben scheint. Die Stuttgarter Nachrichten loben hingegen die "gut gemachte, witzige und ironisch gebrochene Inszenierung" des Österreichers, dessen Berliner Engagement unter einem schlechten finanziellen Stern steht.
Viel Lob gab's für den musikalischen Part der Inszenierung. Komponist Johnny Bertl sei es gelungen, die 13 Falco-Hits für den Gegenwartsgeschmack zu bearbeiten. Für die Nachrichtenagentur dpa halfen die Tanzszenen nach Mozartmotiven über die dürftige Handlung hinweg.
Bereits im April war der Hauptdarsteller des ersten Falco-Musicals "F@lco.CyberShow" in Wien zurückhaltend aufgenommen worden. Was das High-Tech-Spektakel in Berlin betrifft, spricht der Tagesspiegel von einem "Musiktheater für die MTV-Generation". 41 000 Vorbestellungen sollen bereits für das Musical vorliegen. Aufgeführt wird das Stück in Berlin noch bis zum 15. April.
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