Seit Jahren wartet die Fangemeinde auf ein neues Studioalbum: Kurz vor dem Release spielen die Folk-Großmeister eine intime Clubshow.
Berlin (dp) - Seit sieben Jahren darben die Fans der britischen Folk-Großmeister: Am 28. März erscheint nun das neue Studioalbum "Rushmere". Passend dazu befinden sich Mumford & Sons auf ihrer ersten Headlinertour seit 2018. Zum Aufwärmen gleichwohl ausschließlich in ausgewählten, kleineren Clubs in Amsterdam, Paris und Berlin, die natürlich rasend schnell ausverkauft waren. Umso glücklicher schätzen sich also die rund 1.000 Zuschauer:innen im Berliner Metropol, die teilweise gar aus dem Ausland angereist sind.
Und der intime Rahmen macht Mumford & Sons offensichtlich Spaß, schon 2015 spielten sie ein exklusives Konzert im damaligen Magnetclub. Verärgert waren die Fans allerdings ob der Tatsache, dass die Briten damals, und zwar ausschließlich, unveröffentlichte Songs aufführten.
Wie ein Sommerfest in der Provence
Am Sonntag im Metropol wird alles ganz anders: Zu Beginn spielen die drei festen Mitglieder zwei akustische Songs, bevor es ab dem dritten Track in voller Bandbesetzung weitergeht.
Die Bühne bleibt spartanisch dekoriert, dort geht es aber auch so eng zu, dass außer den Musiker:innen und deren Instrumente eh nichts mehr draufpassen würde. Das Licht ist warm und einladend, Glühbirnen-Girlanden ziehen sich von der Bühne bis unter die Decke. Wüsste man es nicht besser, könnte man sich glatt auf ein Sommerfest in die Provence wegträumen.
Die Setlist umfasst vor allem Klassiker des 2009er Hitalbums "Sigh No More" und teasert dazu neue Singles aus "Rushmere" an. Selbstredend gibt es bei den Smashhits "Little Lion Man", "The Cave" oder "Awake My Soul" den größten Applaus, doch die Fans bejubeln auch die noch unbekannten Tracks. Bei den Ansprachen von Leadsänger Marcus Mumford sowie den insgesamt vier dargebotenen Akustiksongs verhält sich das Publikum im Metropol jedoch mucksmäuschenstill – Störenfriede? Fehlanzeige!
Ein kurzes Vergnügen
Doch kaum hat das Konzert angefangen, ist es gefühlt auch schon wieder vorbei: Nur eine gute Stunde lang beehren Mumford & Sons das Berliner Publikum, das beim doch stolzen Ticketpreis von 75 Euro mitunter etwas verschnupft auf das kurze Set reagiert. Hier hat der Fan womöglich für die Exklusivität der Show bezahlt. Wer sich an der Bewertungskategorie der Gesamtspielzeit aber nicht stört, erinnert sich an ein akustisch sauberes und gut kuratiertes Konzerthighlight in intimer Atmosphäre zurück.
Fotos und Text: Désirée Pezzetta.
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