Kulturstaatsminister Weimer lädt ins Kanzleramt, um zu beraten, wie Musiker in Zeiten von Streaming besser vergütet werden können.
Berlin (alc) - Wolfram Weimer, der ehemalige Chefredakteur von Focus und Autor des Buches "Das Konservative Manifest" sowie aktueller Kulturstaatsminister, lud am gestrigen Donnerstag zahlreiche Musiker:innen ins Kanzleramt, um beim sogenannten 'Pop-Gipfel' über die Zukunft der Vergütung von Musikern zu diskutieren. Im Zeitalter der Streamingdienste steht mehr denn je daas Ausschüttungsmodell von Spotify und Co. im Fokus der Kritik.
Um dem Anliegen der kreativen Szene mehr Gewicht zu verleihen, geben Schwergewichte wie Grönemeyer und Peter Maffay ihren darbenden Kollegen ihre Stimme. Das tat vor allem Herbert, der recht unverblümt das aktuelle Modell als das "größte Idiotensystem im Kapitalismus" bezeichnete.
Weniger Einnahmen aus Konzerten und Konkurrenz durch KI
Christopher Annen (AnnenMayKantereit) beklagte das Wegbrechen von Konzerteinnahmen, die geringen Vergütungen der Streamingdienste und die wachsende Konkurrenz von KI-Songs im Netz. Außerdem im Kanzleramt anwesend waren Balbina, Daniel Grunenberg (Glasperlenspiel), Annett Louisan und Sylvia Kollek von der Fair Share-Initiative.
Das Treffen im Machtzentrum geht auf eine Studie der Bundesregierung zurück, bei der 3.000 Musikschaffende befragt wurden. 75% der Befragten beklagten die niedrigen Streaming-Einnahmen. Im Nachgang wurde es dann geradezu clownesk, als Weimer eine "Gerechtigkeitslücke" konstatiert: "wenige verdienen viel und viele fast gar nichts" und konterkariert damit die eigene Sozialpolitik. Sollte es tatsächlich der Fall sein, dass sich in den Köpfen der CDU-Granden etwas tut? Zweifel sind angebracht.

























































5 Kommentare
Ist echt nachvollziehbar, daß deutsche Popmusiker sich Sorgen wegen KI machen...deren Musik klingt eh schon seit Jahren so- komplett mit Kalenderblatt-Texten und gesichtsloser Musik.
Das ganze Problem ließe sich ganz einfach lösen indem man Glasperlenspiel, Annett Lousian, Peter Maffay, Herbert Grönemeyer und Annenmaykantereit zur Staatsräson erklärt.
Wenige verdienen viel und viele verdienen wenig? Das kann man auch anders beschreiben: Die Nachfrage nach guten Produkten ist höher als nach schlechten Produkten. Was will man nun tun? Die Musiker, nach denen die Nachfrage gering ist, subventionieren?
ich finde man hätte grönemeyer schon in gänze zitieren können. am besten gefallen mir "altersrassismus" und "geldwäsche" über im darknet gekaufte streams, die dann monetär von spoti vergolten werden

"Wer die meisten Klicks hat, hat gewonnen", sagte Grönemeyer. So gerieten mittelständische Unternehmen, die ernsthaft Musik produzieren und vertreiben, in die wirtschaftliche Schieflage. Es gebe auch eine Art von Altersrassismus: Kinder und junge Menschen, die mehr Zeit zum Streamen hätten, würden die Charts bestimmen – offen blieb, welche Rolle etwa Rentner mit noch mehr Zeit als Schulpflichtige in diesem Markt spielen könnten
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Noch ungerechter werde dieses "Idiotensystem" dadurch, sagte Grönemeyer weiter, dass sich Klicks bei Streamingdiensten im Darknet kaufen ließen. Die Klicks ermöglichten sogar "enorme Geldwäsche". Das System funktioniere so: Man stecke sein Schwarzgeld im Darknet in Klicks für sich oder seinen Künstler und kassiere dann sauberes Geld von den Musikstreamingdiensten.
https://www.zeit.de/kultur/musik/2025-12/m…
und dann auch noch bei einem kulturstaatsminister, der für genügend geld wahrscheinlich fusbilder bei OF reinstellen wird und angeblich lines bei anderen geklaut hat...
Putzig: nachdem man sich maximal dem seelenlosen Popbusiness angebiedert hat, entdeckt man als Multimillionär plötzlich die Kapitalismuskritik, während man gleichzeitig fleißig weiter für Majorlabels anschaffen geht, denen Musik schon immer egal war. Gut, Grönemeyer hat, so fair muss man sein, als Superreicher sein eigenes Label, mit dem er Musikterroristen wie Philipp Poisel unterstützt. Er und seine Familie haben für Generationen ausgesorgt. Er könnte locker einfach von den achso schlimmen Plattformen runter und würde nichts verlieren im Leben. Aber die Maske sitzt schlecht. Er und die anderen ("Musik"-)Geschäftsleute plappern linke Narrative nämlich nur als Vorwand nach, um noch mehr zu scheffeln und für sich herauszupressen aus dem "bösen" System. Vordergründig geben sie sich kritisch als billige Anbierung, während gewissenlose Geschäftsleute mit grenzenloser Gier im Hintergrund schon die nächsten Placements und Sponsorings verhandeln.
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