Die neue Single von George Michael "Shoot the Dog" wird kontrovers diskutiert. Dass der Sänger den Song und das Video nicht in den USA veröffentlichen will, sieht man in England und Amerika als feigen Akt an.

London/Atlanta (nku) - Man hätte kein Prophet sein müssen um vorherzusehen, dass "Shoot The Dog", das neue Video von George Michael, weltweit hohe Wellen schlägt. Der Track und das dazugehörige Video sind eine politische Satire auf das unterwürfige Verhalten der britischen Regierung gegenüber der US-Politik. Im kontroversen Video, im Cartoon-Stil gehalten, versucht Michael z.B. an einer Stelle Englands First Lady Cherie Blair zu verführen und fliegt zur Freude Saddam Husseins auf einer Atombombe durch die Welt.

Am Mittwoch nahm der 39-jährige Ex-Wham! Sänger in einem hastig erstellten Telefon-Interview während der CNN- Talkshow "TalkBackLive" Stellung zu seinem neuen Werk. Dort versuchte Michael seine Reputation zu retten. Er versicherte, niemals wissentlich die Gefühle der Amerikaner zum 11. September zu missachten. Weiterhin gab er an, nicht die Absicht zu haben, den Track in Amerika zu veröffentlichen. "Es gab keine Pläne, den Song in eurem Land zu veröffentlichen und ich denke es wäre nicht respektabel, dies zu einem Thema in einem Land zu machen, das in jüngster Zeit große Verluste erleiden musste."

Weiterhin macht der Superstar klar, gegen wen das Lied primär gerichtet ist: "Es war eine Attacke gegen Tony Blair und die Perspektiven, die momentan in Europa vorherrschen, dass er Mr. Bushs Politik nicht genug in Frage stellt. Es ist in keinster Art und Weise anti-amerikanisch." Das sahen die Zuhörer von "TalkBackLive" ganz anders und so sorgte Michaels Auftreten für Ärger und Aufregung. Amerikaner bombardierten die Redaktion mit Anrufen, um ihre Meinung kundzutun und den Sänger zu beleidigen, der außerdem vom Studiopublikum ausgebuht wurde. Eine Anruferin sagte z.B.: "Sie können mir nicht erzählen, dass sie nicht beabsichtigt haben, unser Land zu schlagen, wenn sie unseren Präsident schlagen. Indem sie ihn im Bett mit ihrem Premierminister zeigen, ohrfeigen sie unser Land. Sie können das mit ihrer eigenen Familie machen."

In Michaels englischer Heimat wird derweil seine Entscheidung kritisiert, den Track nur in den USA nicht zu veröffentlichen. So nannte BMG Records Boss Simon Cowell Michael einen Feigling: "George ist ein Feigling. Es zeugt von mangelnder Überzeugung einen Song über Amerika zu schreiben, ihn aber dort nicht zu veröffentlichen." Ähnlicher Meinung sind auch amerikanische Radiobesitzer und DJs: "Er hat den feigen Weg genommen," war ein Kommentar. Der britischen Sun zu Folge haben Freunde des Sängers zunächst angenommen, dass er den Track im kommenden Monat als Statement in den USA veröffentlichen würde.

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