Dachte man beim Protest von Christen gegen DJ Bobos Grand Prix-Song "Vampires Are Alive" noch an ein Strohfeuer, legen eidgenössische Organisationen mit einer 28.000 Unterschriften fassenden Protestliste nach.
Eidgenossenschaft (alc) - Die Posse setzt sich fort. Schweizer Medienberichten zufolge gehen die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) und die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) in die Vollen und präsentieren nun eine dicke Liste mit 28.000 Unterzeichnern, die sich gegen die Teilnahme des Popstars beim Eurovision Song Contest im finnischen Helsinki aussprechen.
"Mit Satanismus und Okkultismus ist nicht zu spaßen. Es ist bedauerlich, dass DJ Bobo mit einem satanisch inspirierten Song auf die von der finnischen Band Lordi lancierte Erfolgswelle aufspringen wolle", so der Parteipräsident der EDU, Hans Moser. Wenig verwunderlich, dass ausgerechnet aus dieser Ecke erneut Störfeuer kommt. Die EDU gilt in der Schweiz als typisches Beispiel für provinzielle Verbohrtheit und kleinbürgerlichen Muff. So wettert die Partei immer wieder polemisch gegen Abtreibung, die Sterbehilfe, eine liberalere Drogenpolitik sowie homosexuelle Partnerschaften und sammelt so Punkte beim Schweizer Stammtischpublikum, das am Sonntagmorgen sein Herrgöttli schlürft.
So hohl wie die Kritik ist in diesem Zusammenhang die gleichzeitige Nennung des Namens Lordi. Schließlich haben ebenjene einen Track namens "Devil Is A Loser" im Programm und feierten ihren letztjährigen Sieg mit einem "Hard Rock Hallelujah". Aber die vernünftige Auseinandersetzung mit streitbaren Themen - die noch dazu auf fundiertem Hintergrundwissen fußen - war noch nie die Stärke konservativer christlicher Kreise. Insofern: Nichts Neues aus dieser Richtung.
Da die Aktion aus Sicht der Initiatoren ein solch überwältigender Erfolg ist, wurde die Abgabefrist der Liste verlängert, um noch mehr Leute dazu zu bewegen, sich dem Protest anzuschließen. Die Übergabe der Unterschriften ist für kommenden Dienstag geplant. Fortsetzung folgt!
17 Kommentare
>Devil< is a loser... and hes my bitch.
was soll man denn zu diesem thema noch großartig sagen?
das ist ja wohl schon breitgelatscht.
Aber das hier aus dem Artikel sagt ja nun alles:
Zitat («
"Die EDU gilt in der Schweiz als typisches Beispiel für provinzielle Verbohrtheit und kleinbürgerlichen Muff. So wettert die Partei immer wieder polemisch gegen Abtreibung, die Sterbehilfe, eine liberalere Drogenpolitik sowie homosexuelle Partnerschaften und sammelt so Punkte beim Schweizer Stammtischpublikum, das am Sonntagmorgen sein Herrgöttli schlürft." »):
Hm, da muss ich mal sagen - ich lese lieber einen zynischen Kommentar und bilde mir meine Meinung zu dem Thema, als verkrampft objektiv über den größten Unfug gezwungen neutral lesen zu müssen.
das heißt doch Bürzel, mensch!
@Anonymous (« Alles falsch,alles scheiße!!!!!
Habe gestern höchstpersönlich mit DJ-Bobo geredet. »):
Na aber sicher doch.
@Anonymous (« ...überhaupt net brickelnd finde »):
Braktiker