Das britische Muslim Council ärgert sich über MTV/CNN: "Sie haben bewusst versucht eine Reaktion zu provozieren."
New York (ps) - Mit dem Auftrag, eine MTV-Reportage über die Jugend in Afghanistan zu filmen, flog CNN-Reporter Jason Bellini nach Kabul. Dort wollte er Jugendliche über ihr Leben unter dem Taliban-Regime interviewen und von politischer Besinnung über Religion bis hin zur Jugendkultur alles aus ihnen heraus quetschen.
Bis dahin alles halb so schlimm, als er aber ihre Meinung zu einem Bild der spärlich bekleideten Latino-Königin Jennifer Lopez wissen wollte, entwickelte sich die Sendung zum Skandal. Die Jugendlichen antworteten zwar recht nüchtern mit: "Sie ist sehr schön, aber es würde ihr nie erlaubt werden, sich so anzuziehen, da ihre Kleider ihren Bauchnabel bloßlegen", aber die Jungs vom Muslim Council of Great Britain fühlen sich beleidigt.
"Sie haben bewusst versucht eine Reaktion zu provozieren. Wenn sie wirklich die kulturellen Unterschiede zwischen den Vereinigten Staaten und Afghanistan hervorheben wollen, dann sollten sie keinen Spaß über ihren Mangel an Befreiung machen, sondern lieber über die Dinge sprechen, die wirklich wichtig sind, wie zum Beispiel sauberes Wasser, Bildung und Gesundheitspflege", sagte ein ziemlich gereizter Sprecher des Muslim Council in einer offiziellen Beschwerde über die Reportage im Nachrichtensender CNN.
Die Interviews wurden noch nicht gesendet. Trotz den lautstarken Beschwerden der Islamischen Gesellschaft konnten sich die beiden Medienunternehmen, die in einer Art Joint Venture die US-Jugend über Afghanistan aufklären wollen, noch nicht auf eine Absetzung verständigen.
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