Brant Bjork und John Garcia bezeichnen Josh Homme als geldgeilen, egomanischen Kontrollfreak.

Palm Desert (mis) - Über zwei Monate hielten sich John Garcia und Brant Bjork gegenüber den schweren Vorwürfen der Ex-Kyuss-Mitglieder Josh Homme und Scott Reeder bedeckt. Diese veröffentlichten Anfang März eine Pressemitteilung, in der sie ihre Klage gegen Kyuss Lives! wegen Markenverletzung und Verbrauchertäuschung begründeten.

Demzufolge hätten Garcia und Bjork ohne Rücksprache gerichtliche Dokumente vorbereitet, um sich die Namensrechte an Kyuss zu sichern.

Josh Homme ist an allem schuld

In einem Rolling Stone-Interview feuern die Beschuldigten nun in einer Art und Weise zurück, die das Erbe dieser großartigen Band endgültig beschädigt.

Vor allem QOTSA-Boss Homme, der zu keinem Zeitpunkt Teil des Revivalprojekts sein wollte, trage die Schuld an der traurigen Entwicklung, so der Tenor.

"1992 begann Josh, sich für Songwriting-Tantiemenzahlungen zu interessieren"

Drummer Bjork teilt aus: "Joshs Klage ist kein Thema von heute, es begann alles schon vor 20 Jahren. Deshalb existierte die Band auch nicht so lange. Josh und ich waren damals die kreativen Kräfte in der Band und nach 'Blues For The Red Sun' entwickelten wir verschiedene Perspektiven.

1992 begann Josh, sich für Verlagsrechte zu interessieren, also für Songwriting-Tantiemenzahlungen. Danach wollte er alle Songs schreiben (...) Nun kann ich ihm als Drummer schlecht meine Songs beibringen. Ich sah es aber nicht ein, in einer Band, die ich gegründet habe, Drums zu spielen, damit Josh Geld verdient. Also bin ich gegangen." Zweieinhalb Jahre später habe Garcia aus demselben Grund keine andere Möglichkeit gehabt, als Kyuss aufzulösen.

Machtspielchen, Kontrolle, Geld und Habgier

Mit den Queens of the Stone Age habe Homme dann eine Band gegründet, über die er endlich die "alleinige Kontrolle" hatte. Deren Erfolg führte nach Ansicht von Bjork bei der Allgemeinheit auch zum "Missverständnis, dass Kyuss Hommes Band gewesen ist". Daher scheine selbst dieser nun zu glauben, er könne den übrigen Mitglieder "diktieren, was wir mit der Band tun, für die wir alle verantwortlich sind." Fazit: Der Erfolg von Kyuss Lives! habe Hommes Ego beschädigt.

Die Klage des ehemaligen Freundes habe ihn daher nicht überrascht: "Es ist ein klassischer Streit, befeuert von Machtspielchen, Kontrolle, Geld und Habgier und nach der Klage braucht es wenig Fantasie, um zu erkennen, wer Teil des Problems und Teil der Lösung ist."

"Die Doppelmoral ist unglaublich"

Logischerweise sei auch verschwiegen worden, dass sich Homme und Reeder nach seinem Ausstieg 1992 die Namensrechte an Kyuss sicherten, damit der Drummer zukünftig nicht mehr an Einnahmen partizipieren könne. "Sie beschuldigen John und mich mit etwas, das sie selbst verbrochen haben", echauffiert sich Bjork. "Ihr Problem ist: Beide wollen die Kontrolle über und das Geld von Kyuss Lives!, aber sie wollen nicht daran teilhaben und arbeiten letztlich auf unsere Auflösung hin. Diese Doppelmoral ist unglaublich."

Dass Homme und Reeder in ihrem Statement den guten Vorsatz anführten, zunächst auf eine Einigung mit Kyuss Lives! aus gewesen zu sein, sei laut Garcia nur teilweise korrekt: "Sie wollten ein Stück vom Kuchen abhaben." Die zentrale Beschuldigung der Gegenpartei, man habe den Namen Kyuss rechtlich sichern wollen, bestreitet Garcia vehement: "Der Vorwurf ist zu 100% lächerlich und falsch. Josh Homme und Scott Reeder verklagen uns aus persönlicher Bereicherung."

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