"Unsere Diplomatie ist die Musik", betont Dr. Motte und lehnt Parteienwerbung auf der Loveparade ab. Die FDP darf deshalb keinen der 45 Trucks sponsern und redet von einer erfundenen Meldung.

Berlin (vbu) - Schon in den vergangenen Jahren nutzte FDP-Chef Guido Westerwelle die Love Parade, um demonstrativ in die Kameras zu grinsen. Jetzt hatte er offenbar die Idee, seine Nähe zu den jungen Wählern noch offensichtlicher zu präsentieren, als mit einem "Guidomobil".

Die FDP bot sich nach Angaben der Veranstalter an, eines der 45 Love Mobile zu sponsern. Doch der Geschäftsführer der Parade erteilte der Partei eine deutliche Absage: "Wir haben kein Bedürfnis, Parteipolitiker bei uns zu begrüßen." Man achte ganz bewusst darauf, sich im Bundestagswahlkampf nicht für eine bestimmte Partei einzusetzen, erklärte Fabian Lenz gegenüber dem Spiegel. Stattdessen lasse man lieber einen Wagen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mitfahren. Der soll mit dem Slogan "Feel Free To Say No" vor dem Rauchen und dem Konsum illegaler Drogen warnen.

Die FDP hingegen dementiert und redet von Stimmungsmache. Weder die Partei noch die Jungen Liberalen hätten jemals bei der Love Parade angefragt: "Wir haben keine Teilnahme geplant", sagten Parteisprecher. Die FDP verlangt nun eine offizielle Richtigstellung vom Spiegel. "Wir können nicht zulassen, dass mit erfundenen Meldungen Stimmung gegen die FDP gemacht wird", beschwerte sich der stellvertretende Bundesgeschäftsführer in einem Brief an Chefredakteur Stefan Aust.

Wie dem auch sei, unter dem Motto "Access Peace" wird die Love Parade am Samstag um 14 Uhr am Brandenburger Tor und am Ernst-Reuter-Platz starten. Die Veranstalter rechnen allerdings mit weniger Besuchern als in den vergangenen Jahren. Viele haben anscheinend Angst vor angeblich geplanten Terroranschlägen. Wieder andere rechnen mit schlechtem Wetter. Die Bahn plant dennoch 63 Sonderzüge für die Hauptstadt ein. Wer Zuhause bleibt, kann sich das Technospektakel wie in jedem Jahr bei VIVA oder Pheonix live ansehen. Der Berliner Radiosender "Fritz" funktioniert sich zudem in ein "Loveradio" um und lässt alle Star-DJs der Parade jeweils eine Stunde auflegen.

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