Ups, das hätte MTV nicht passieren dürfen. Bei den 100 besten Videos aller Zeiten erfährt ausgerechnet die Nummer Eins eine massive unfreiwillige Kürzung.
München (mmö) - Was sich am Wochenende auf dem Musiksender MTV abspielte, war nichts anderes als Majestätsbeleidigung. Eine halbe Millionen Zuschauer hatten die hundert besten Videos aller Zeiten gewählt, und MTV strahlte diese am Sonntag zur besten Sendezeit aus. Gegen Ende der Chartshow war bereits abzusehen, dass sich das Programm leicht nach hinten verschieben würde.
MTV überzog auch bereitwillig, doch dann reichte die Zeit nicht einmal mehr dazu, die Nummer Eins auch nur richtig anzuspielen. Der King of Pop himself, Michael Jackson, auf den Thron gehievt von unzähligen votenden Fans, machte sich bereit, die Zuschauer zu thrillen. Doch das Mammutvideo zu seinem Überhit von 1984 - in voller Länge fast eine Viertelstunde lang und eigentlich ein genre-definierender Kurzfilm - schaffte es gerade einmal in die dritte Minute.
Da läuft zwar immer noch der Vorspann, doch dem computergestützten Sendeschema des Musiksenders wurde es zu viel der Nachspielzeit - so kam das beste Video aller Zeiten zu einem jähen Ende. "Dismissed" stand auf dem Programm, und der Rechner empfand wohl mehr Computerliebe für den flotten Dreier als für Jackos legendären Friedhofstanz.
Ein Aufschrei ging durch das Forum von MTV, und auch im Gästebuch von VJ Kavkas Homepage wurde zünftig gepöbelt. Die Königstreuen empörten sich nicht ohne Erfolg. Herr Kavka, der auch die Nachrichten auf MTV moderiert, kündigte am Montag in den News und auf der eigenen Site an, den Faux-Pas bei den Wiederholungen der Sendung auszuräumen: "Und wenn ich das Scheiß-Tape persönlich in London in die Maschine schieben muss." Na dann.
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