"No Stage For Abusers" hat in England die Absage von Mansons Tourauftakt in Europa erreicht.

Brighton (ebi) - Britische Aktivist:innen und Politiker:innen haben einen Auftritt von Marilyn Manson Monate im Voraus verhindert: Das Konzert am 29. Oktober im englischen Brighton wurde abgesagt. Der Gig in der Küstenstadt hätte den Auftakt der Europatour des Amerikaners markieren sollen. Gekaufte Tickets können zurückgegeben werden, wie britische Medien verlauten. Hintergrund sind die schweren Missbrauchsvorwürfe gegen den Rockmusiker.

"Wir freuen uns, dass das Brighton Centre beschlossen hat, sich gegen männliche Gewalt und Frauenfeindlichkeit zu stellen und die bevorstehende Marilyn Manson Show abzusagen ... Vielen Dank an das Brighton Centre und den Stadtrat von Brighton & Hove, die das Richtige getan haben", heißt es u.a. in einem Statement der Kampagne "No Stage For Abusers".

Der Protest gegen Mansons Auftritt hatte sich vergangenen Woche formiert. Politiker:innen wie die Unterhaus-Abgeordnete Siân Berry von den Grünen sowie Stadträtin Bella Sankey hatten sich ebenfalls gegen das Konzert ausgesprochen. Es sei mit "den wohlbekannten Werten der Stadt" nicht vereinbar.

Der Guardian zitiert allerdings auch lokale Stimmen, die in der Absage einen 'Cancel Culture'-Akt sehen. Manson sei nicht für schuldig befunden worden. Außerdem verstoße die Absage gegen die Redefreiheit. Der Musiker selbst hat auf die Absage bislang nicht reagiert.

Schwere Missbrauchsvorwürfe

Mehrere Frauen, darunter Schauspielerin Evan Rachel Wood, hatten Manson seit 2021 öffentlich u.a. des sexuellen und psychischen Missbrauchs sowie der Körperverletzung beschuldigt. Anfang des Jahres hatte die Staatsanwaltschaft von Los Angeles dennoch keine Anklage gegen den Rockstar erhoben. Die Vorwürfe seien verjährt oder nicht zweifelsfrei zu beweisen, so die Begründung.

Die fünf weiteren Gigs in Großbritannien sollen nach wie vor stattfinden. Mansons Europatour zum aktuellen Album "One Assassination Under God - Chapter 1" kommt im November auch in den deutschsprachigen Raum. Vier Termine sind in Düsseldorf, Leipzig, Berlin und Bern angesetzt. Bisher jedenfalls.

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Marilyn Manson

Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Marilyn Manson,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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9 Kommentare mit 21 Antworten

  • Vor 7 Stunden

    Wer hingehen will, geht hin. Wer nicht hingehen will, geht nicht hin. Alles andere ist Bullshit.

  • Vor 7 Stunden

    Cancel Culture at its finest... Unverurteilt aber Vorverurteilt

    • Vor 5 Stunden

      Leute wie du schreien ständig "Meinungsfreiheit", aber wenn dann Leute ihre Meinung über Vergewaltiger und ähnlichen Abschaum äußern und der Meinung sind, protestieren zu müssen, ist es dann plötzlich nicht mehr genehm, weil "cAnCeL cULtuRe".

    • Vor 5 Stunden

      Es wäre schön wenn es cancel Kultur wirklich gäbe, dann müsste ich diese Antwort nicht schreiben.

    • Vor 5 Stunden

      "Gecancelt" ist der bis dato nicht, und genau das ist das Problem. Ansonsten was Heike sagt.

    • Vor 5 Stunden

      @Heike: es ist aber nicht nur ein "Meinung äußern", sondern eben eine Absage samt Spaßausfall für die Zuseher, Geldausfall für den Künstler.
      Und wenige Männer in der Geschichte haben wohl so offen mit ihren Red Flags gespielt, wie der Manson. Muss ich schon auch einen an der Waffel haben als Frau, wenn ich glaube, dass genau ich es bin, die den jetzt "erzieht".

    • Vor 5 Stunden

      Und Konzertveranstalter sollten also nicht die Meinung haben dürfen, dass man einen Interpreten lieber nicht bei sich auftreten lässt? Oder sollte es eine gesetzliche Pflicht geben, dass jedem Interpreten eine Bühne am Ort seiner Wahl geboten werden muss, egal, ob ein Veranstaltungsort Lust darauf hat?

    • Vor 3 Stunden

      "Oder sollte es eine gesetzliche Pflicht geben, dass jedem Interpreten eine Bühne am Ort seiner Wahl geboten werden muss, egal, ob ein Veranstaltungsort Lust darauf hat?"
      Wenn es dem blaubraunen Pack gefällt, dann selbstverständlich. Wenn es sich um so etwas wie den CSD handelt, dann gehört es nicht nur verboten, sondern es gehört unter Strafe gestellt, es auch nur zu erwähnen.
      So ticken unsere Kämpfer für Meinungsfreiheit. Menschenverachtung, egal in welcher Form, muss eine Bühne geboten werden, alles was sich für Vielfalt, Toleranz und gegen Menschenverachtung positioniert, ist kategorisch abzulehnen und muss als entartet gebrandmarkt werden.

  • Vor 6 Stunden

    Das werden ein paar Rentner und Charakterschweine sicherlich sehr traurig finden.