Erfolg oder Misserfolg des Musicals "Falco Meets Amadeus" entscheidet über das Schicksal des Berliner Theaters des Westens.

Berlin (joga) - Obwohl der Theaterausschuss Berlins gerade den kommenden Etat des Theaters des Westens genehmigt hat, ist die Zukunft des Hauses am Bahnhof Zoo derzeit eher ungewiss. Die Staatsoper schielt begehrlich auf eine Ausweichspielstätte während der anstehenden Renovation und für 2002 droht dem TdW ein Minus von 3,7 Millionen Mark. Angesichts leerer Kassen ein gewaltiger Betrag und Kultursenator Christoph Stölzl hat bereits mehrfach angedeutet, dass nur ein kommerzieller Erfolg des aktuellen Musicals "Falco Meets Amadeus" das Theater des Westens noch retten kann.

Dank eines 3,8 Millionen Marketing-Etats waren die bisherigen Aufführungen gut ausgelastet und das Publikum ist in der Regel auch recht zufrieden. Auch wenn der Veranstaltungsort an bessere Tage des Theaters erinnert, Falcos Leben bringt wieder Stimmung zwischen die Stuhlreihen des Parketts und auf die Ränge - zum Schluss gibt's meist stehende Ovationen.

Anfangs lässt Falco, der Star, alle auf sich warten, selbst den Kommissar, der allerdings in seiner Doppelrolle als Tod alle Zeit und Gewissheit dieser Welt auf seiner Seite hat. Amadeus als Narr, als Zeitgeist, als Muse spukt um Falco herum, und ist gleichbedeutend dem ewigen Druck, der auf dem Pop-Barden lastet. Falco, das Kind der 80er kommt im echten Leben wie im Musical niemals wirklich in den 90ern an

So ist der zweite Teil der Veranstaltung eine etwas überstürzte Abwicklung bis zu seinem Tode. Im Himmel sieht man sich wieder (was macht Falco im Himmel?): er trifft auf W.A. Mozart und dort, von allem Leidensdruck befreit, ist er nicht mehr der coole Typ. Er lächelt und vollzieht zu seinem "Liad für Amadeus" Freudensprünge.

Das ist schade, denn Axel Herrig alias Falco verkörpert diesen so, als wäre der Tod des Originals tatsächlich eine Marketingstrategie gewesen. Und vielleicht voreilig, denn noch ist der Kampf ums Publikum nicht gewonnen.

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