Eddy Vedder hat während eines Konzertes US-Präsident Bush drastisch kritisiert. Dutzende Fans verließen daraufhin die Veranstaltung.
Denver (tk) - Eddie Vedder hat auf einem Konzert Präsident George Bush aufs Schärfste kritisiert. Einem Bericht der "Rocky Mountain News" zufolge soll der Pearl Jam-Frontmann eine Maske mit dem Abbild des Präsidenten auf sein Mikrofon gespießt und darauf herum getreten haben. Diese Aktion wurde im Publikum mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Es soll mit Applaus, aber auch mit Buh-Rufen reagiert haben. Angeblich verließen zwei Dutzend Menschen die Show.
Vedder hatte die Maske schon bei früheren Shows in Australien und Japan mit auf der Bühne. Das Konzert in Denver war allerdings das erste seit Kriegsbeginn. Erst am Ende des Konzerts stellte der PJ-Sänger klar, dass er die Truppen und deren Familien unterstütze. Sie seien schließlich nicht diejenigen, die die Außenpolitik machten.
Doch das späte Bekenntnis bekam ein Teil des Publikums offenbar nicht mehr mit. Nach dem Bericht der "News" bemängelten die aufgebrachten Konzertbesucher, wer politisch ernst genommen werden wolle, müsse erst seine Solidarität mit der Armee beweisen: "Ich liebe Pearl Jam, aber das ging zu weit. Es war wie ein primitives Ritual, bei dem jemand geköpft und dann sein Kopf auf einen Pfahl gespießt wird. Das stellt sogar die Dixie Chicks in den Schatten." Diese hatten sich bereits im März gegen Bush ausgesprochen.
Später ging Vedder auf den Artikel der Lokalzeitung ein: der Bericht verschweige, "dass 11.976 Menschen heftig applaudierten und die Show genossen. Es gab wohl die besseren Schlagzeilen, diejenigen zu erwähnen, die gegangen sind."
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