Auf ihrer laufenden Welttournee gastierten Mick Jagger und Co. zum ersten Mal seit sieben Jahren in Deutschland und teilen gegen Angie und Klaus Meine aus.

Berlin (mab) - Sieben Jahre ist es her, dass die Rolling Stones zum letzten Mal in Deutschland gespielt haben. Am 10. Juni hatte die lange Durststrecke ein Ende: Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood, Charlie Watts und Ex-Gitarrist Mick Taylor rockten die Berliner Waldbühne. Wer dabei sein wollte, musste mindestens 180 Euro für eines der 22.000 Tickets locker machen. Ausverkauft war der Gig natürlich trotzdem binnen Minuten.

Kein "Angie" für Angie

Die Prominenz ließ sich nicht lumpen und reiste in Scharen zum Olympiapark. Nena, Barbara Schöneberger, Westernhagen, Aerosmiths Steven Tyler, Campino, Eros Ramazzotti, Thomas Gottschalk, Leslie Mandoki, Gunter Gabriel und Scorpions-Sänger Klaus Meine reservierten sich Plätze.

Letzterem widmet Mick Jagger sogar eine Ansage: "Wir hatten überlegt, 'Wind Of Change' zu üben. Doch es wollte einfach nicht funktionieren." Angela Merkel grüßt der Sänger dagegen nicht. Anders als bei sämtlichen anderen Konzerten der Tour, fiel "Angie" diesmal aus.

Live beim Pinkpop Festival

Drei Tage vor dem Berliner Gastspiel beehrten die Stones das niederländische Pinkpop Festival mit ihrem Auftritt. Vor 60.000 Zuschauern spielten sie ein 19-Song-Set. Darin fand sich natürlich der Klassiker "Jumpin' Jack Flash". Einen Livemitschnitt davon seht ihr hier:

Fotos

Rolling Stones

Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Rolling Stones,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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2 Kommentare mit 12 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Der Ausschnitt vom Pinkpop ist absolut langweilig. Wie zuletzt schon bei Scorsese's "Shine A Light" zu sehen und zu hören war, fehlt den alten Männern einfach die Energie, um die Songs noch druckvoll spielen zu können. Es wirkt eher drollig als rock'n'rollig.

    • Vor 10 Jahren

      Muss ich dir bedingt widersprechen. Finde zwar auch, dass Shine A Light eher dröge und langweilig ist, da die Energie nicht so recht aufzukommen scheint.
      Das letztjährige Hyde Park Konzert 'Sweet Summer Night' ist dagegen aber wieder ein echter Kracher und von mir zwingend zu empfehlen. Sie können es also in jedem Falle noch, es schleichen sich aber anscheinend (SO WIE BEI JEDER ANDEREN BAND AUCH) immer mal wieder auch halbgare, uninspirierte, vielleicht einfach müde Konzerte auf so ner Tour mit ein.

    • Vor 10 Jahren

      achwas, rage....einen wohlwollenden blick auf die urväter hattest du doch im grunde eh nicht im gepäck....weil die für dich seit jahrzehnten eine irrelevante rentnercombo sind.
      diese empfindung werde ich dir sicherlich nicht nehmen können...muss ja auch nicht....ABER versuchen kann ich es.
      für mich sind sie im alter eher wie die alten blueser. man hat vor prähistorischen zeiten etwas erschaffen und wirkt heute mitunter etwas anachronistisch ohne die leidenschaft für das zu verlieren, was man seit 50 jahren ist und macht. na und? das wirkt doch nur deshalb so, weil die welt sich weiter gedreht hat und die lebenserwartung der musiker gestiegen ist.
      bach mit 68 an der kirchenorgel mit kantate und motette nr 100.000 war sicher auch nicht mehr so knackig, wie in dessen jugendzeiten. dennoch wäre es mir eine freude, zumindest den alten bach mal zu sehen und zu hören.
      und genau auf dieser ebene kann man die stones doch auch geniessen. ein paar der letzten pionierhelden sind noch da. jedes jahr werden es weniger. look at lou. :(
      ...wenn sie alle fort sind und man in hollywood mit tom cruise und twilight allein herumsitzt und in der musik mit muse statt queen, unheilig statt bauhaus/sisters und dem 100. u2 klon nach coldplay, werden wir merken, dass ein besonderes gewürz fehlt, weil die zeit der großem alten erfinder mit zusätzlich popkultureller skandal/entertainerkompetenz längst abgelaufen ist. wer das rad miterfunden hat, darf nicht der vergessenheit oder häme anheimfallen.
      ....und hey: ein großartiger rockpirat und charakterliches gesamtkunstwerk wie der ledrige keith ist doch eh ohne jedes alter. allein für die nummer:
      "mick ist jetzt "sir mick", weil die queen ihn zum ritter geschlagen hat. ...."sir mick"....wir haben andere namen für ihn in der band....."

      darf der noch gern mit 200 auf jeder bühne stehen.

  • Vor 10 Jahren

    achwas, rage....einen wohlwollenden blick auf die urväter hattest du doch im grunde eh nicht im gepäck....weil die für dich seit jahrzehnten eine irrelevante rentnercombo sind.
    diese empfindung werde ich dir sicherlich nicht nehmen können...muss ja auch nicht....ABER versuchen kann ich es.
    für mich sind sie im alter eher wie die alten blueser. man hat vor prähistorischen zeiten etwas erschaffen und wirkt heute mitunter etwas anachronistisch ohne die leidenschaft für das zu verlieren, was man seit 50 jahren ist und macht. na und? das wirkt doch nur deshalb so, weil die welt sich weiter gedreht hat und die lebenserwartung der musiker gestiegen ist.
    bach mit 68 an der kirchenorgel mit kantate und motette nr 100.000 war sicher auch nicht mehr so knackig, wie in dessen jugendzeiten. dennoch wäre es mir eine freude, zumindest den alten bach mal zu sehen und zu hören.
    und genau auf dieser ebene kann man die stones doch auch geniessen. ein paar der letzten pionierhelden sind noch da. jedes jahr werden es weniger. look at lou. :(
    ...wenn sie alle fort sind und man in hollywood mit tom cruise und twilight allein herumsitzt und in der musik mit muse statt queen, unheilig statt bauhaus/sisters und dem 100. u2 klon nach coldplay, werden wir merken, dass ein besonderes gewürz fehlt, weil die zeit der großem alten erfinder mit zusätzlich popkultureller skandal/entertainerkompetenz längst abgelaufen ist. wer das rad miterfunden hat, darf nicht der vergessenheit oder häme anheimfallen.
    ....und hey: ein großartiger rockpirat und charakterliches gesamtkunstwerk wie der ledrige keith ist doch eh ohne jedes alter. allein für die nummer:
    "mick ist jetzt "sir mick", weil die queen ihn zum ritter geschlagen hat. ...."sir mick"....wir haben andere namen für ihn in der band....."
    darf der noch gern mit 200 auf jeder bühne stehen.

    • Vor 10 Jahren

      also quasi ein stones konzert gleich mit dem besuch eines lebendmuseums?

    • Vor 10 Jahren

      das klingt so prosaisch...geht aber in die richtung....zeitmaschine eher....mercury, morrison, hendrix oder morrison hatten nicht mehr dreißig jahre zeit, die sie füllen mussten & in denen sie auch mal ne schlechte platte gemacht hätten. sie bleiben ewig jung. das schmälert aber nicht das stones-stück vom gemeinsam errungenen kulurellen kuchen. da kann keith sich von mir aus 100 mal pro gig verspielen. zu seiner zeit war er ja am start...

    • Vor 10 Jahren

      schlüssige these... das gleiche phänomen tritt ja auch bei vielen hartwurst oder punk rock bands auf, die mittlerweile einfach nichts mehr relevantes zu sagen zu haben und sich nur noch selbst zitieren... gut sie müssen ja auch von was leben :)

    • Vor 10 Jahren

      Da ist was dran, Anwalt. Ich werde auch traurig sein, wenn die Stones einmal nicht mehr sind, und bestimmt auch einen ähnlich kulturpessimistischen Blick auf den Mainstream haben.
      Wenn ich die ersten Platten höre, dann höre ich Drang, Intensität und Energie. Die bringen sie heute nicht (oder; nur noch manchmal) rüber, wie wir ja schon festgestellt haben. Die Magie bei einem heutigen Konzert könnte für mich nur darin bestehen, vor den Typen zu stehen, die vor 40 Jahren mal richtig gut waren. Es wäre ein Gefühl, was für ein Glück es doch sei, sie noch einmal gesehen zu haben, bevor sie nicht mehr sind. Ein ähnliches Gefühl hatte ich vor 2 Jahren bei einem Bob-Dylan-Konzert, wobei der natürlich besonders lustlos seine Setlist herunterrotzte, deren Songs er zur Hälfte selbst nicht mehr leiden kann.

      Daß die Stones immer noch gefeiert werden (und wohl auch einem Tom Cruise oder einem Twilight-Star die Hand schütteln würden), macht für mich die heutige Kulturmisere eher schlimmer, als daß ich mich angesichts ihrer einer nostalgischen Ergriffenheit ergeben könnte. Gerade weil Hinz und Kunz sie vorgeben zu lieben, obwohl sie oft nur noch müde Performances geben, kann ich sie heute nicht mehr sehen. Da sind z.B. AC/DC viel energischer und dringlicher gealtert, wenn wir mal eine andere Altherrenrockband zum Vergleich heranziehen.

      Ein anderer Aspekt ist natürlich, daß die alten Songs ähnlich wild und zwingend gespielt und gesungen werden müssen, wie sie es einmal wurden. Wenn der Sound eher einer mäßig gut aufgelegten Coverband ähnelt, ist die Diskrepanz zwischen der alten Legende und dem heutigen Betragen umso größer. Zumindest in meinen Augen.

    • Vor 10 Jahren

      Ach, ich glaube, wenn die alten Helden verschwunden sein werden, wird es auch neue geben, da bin ich nicht so pessimistisch, es gibt doch genug gute / sehr gute frische Bands. Die erfinden vielleicht das Rad nicht alle neu, drehen es aber auf hohem Niveau weiter. Dieser Kulturpessimismus schlägt halt schnell mal in die Ecke "früher war alles besser" um, da wäre ich vorsichtig.

    • Vor 10 Jahren

      hmm...
      Ich denke, es ist irgendwo beides korrekt.
      Einerseits stimmt es natürlich, was der Anwalt sagt. Auf der anderen Seite wird auch gerne überdramatisiert vom Künstlersterben und wie Santiago richtig sagt, kaum (oder zu wenig) wahr genommen dass es auch viele tolle, neue Sachen gibt.
      "Früher" waren die alten Hasen halt dick im Geschäft und man kannte sich auch in Unbekannten Gefilden gut aus.
      Hand aufs Herz, in den 60/70/80/90/00er Jahren gab es zu 90% immer nur riesengrosse Scheisse in den Radios. Das ist heute nicht schlimmer als gestern oder übermorgen.
      Musik ist seit jeher ein Marktprodukt (nebst Kunst natürlich)... und bringt Geld.
      Nur wird der ordentliche Musikliebhaber sich halt in nicht so etablierten Kreisen umsehen um dort mühsam nach Perlen im Scheisshaufen zu wühlen.
      ...nun haben sich gewisse Perlen aber etabliert und über die ganze Scheisse hochgeschwungen und als Liebhaber der Klangwelten ist das natürlich sehr angenehm, muss man doch nur noch sporadisch und halbherzig jeden zweiten Mittwoch Scheisse umwühlen um neue Perlen zu finden.
      Der alte Underground wird Mainstream (wobei er nicht zwingend Qualität verlieren muss), und man selbst lehnt sich zurück und entfernt sich auch vom Underground, dieser definiert sich neu und man verpasst den Anschluss.
      Und ehe man sichs versieht ist man auf einer Welle mit dem Establishment und schunkelt gemeinsam mit Florian Silbereisen zu "i can't get no satisfaction" ... während der 15 Jährige Sohn irgendwelchen komischen Krach auflegt den man nicht mehr kennt...

      es ist der Fluch des älter werdens. Und die grossen Rebellen von damals haben einen enormen Durchbruch geschafft, wodurch für diese Generation das ganze noch viel schlimmer geworden ist. Denn ... irgendwie sind die Stones eben doch immer noch die Stones (gilt natürlich auch für andere Bands). Sie prägten die Hörer und konnten sich dadurch massentauglich machen...
      Aber das heisst nicht, dass es nichts neues gibt.

      Als Schlusswort vielleicht:
      vielleicht wird "gute Musik" für eine Weile ruhen, wie der Anwalt es ja anspricht. Aber ... gute und kreative Köpfe werden immer, zwangsläufig durchbrechen. Es ist wie ein Zwang, und deswegen wird es solche "alten Helden" immer wieder geben. Man muss es nur erkennen, und das ist schwer.

      Oder wer würde mir glauben, würde ich sagen, ich sei der neugeborene Messias, gekommen um für euch zu sterben und mein Gelübde von Golgatha zu erneuern?
      Eben.

    • Vor 10 Jahren

      tolle synthese :)
      dank dir

    • Vor 10 Jahren

      passt zwar jetzt nicht zum thema aber hierzu hätte ich gerne mal ne aussage des anwalts :)

      http://www.youtube.com/watch?v=ge8phYW2L_U

    • Vor 10 Jahren

      finde ich sehr gut, weil eigenständig interpretiert :)