Shindy offenbart mit einem einfachen Instagram-Post die ganze Lächerlichkeit des deutschen Hip Hop-Kindergartens.
Bietigheim-Bissingen (dük) - "Leute, wundert euch morgen nicht über die Zahlen. Ich hab für Laas paar Klicks gekauft", hatte Rapper Shindy vor der Veröffentlichung der neuen Laas Unltd.-Single "AAA" angekündigt. Was zunächst wie ein Witz klang, ist dem Anschein nach ein weiterer Beweis dafür, wie lächerlich die hiesige Hip Hop-Landschaft teilweise tickt. Denn während "AAA" bei Spotify gerade einmal 360.000 mal angehört wurde, steht das YouTube-Video, das noch nicht einmal ein Video ist, bei 2,5 Millionen Aufrufen (Stand 20. Juli).
Neuer Business-Move: Einfach Klicks kaufen und direkt sagen, dann hatet keiner ???? pic.twitter.com/lk5BkydBRu
— Genius Deutschland (@GeniusDeu) July 17, 2020
Zum Vergleich: Auch Juju hat letzte Woche einen neuen Song samt Video veröffentlicht. Ihre Single "Vertrau Mir" hat auf YouTube gut eine Millionen Aufrufe, auf Spotify aber bereits mehr als 1,3 Millionen Streams. Die letzte Single von Laas Unltd. hat in zwei Wochen übrigens gerade einmal 25.000 Aufrufe erzielt: nur ein Hundertstel der Aufrufe von "AAA".
Möglicherweise wollte Shindy mit seinem Klickkauf dafür sorgen, dass die Single nicht ein ähnlich trostloses Schicksal erleidet. Mit seinem Feature allein hätte er das aber auch ohne Klickkauf erreichen können, denn während sich für Laas nach wie vor eigentlich nur eingefleischte Fans wirklich interessieren, ist Shindy einer der gefragtesten Rapper Deutschlands.
Unabhängig davon, ob es sich um einen Witz handelte oder Shindy wirklich eines dieser ominösen Klick-Pakete gekauft hat, lässt sich die Aktion als voller Erfolg verbuchen. Während Firat und Jamoo für ihren vermeintliche Zahlen-Manipulation Hohn und Spott ernteten, stieß die Aktion von Shindy in den Social Media-Kanälen größtenteils auf Anklang, denn so groß war das Interesse an einem Song von Laas Unltd. schon lange nicht mehr, vielleicht sogar noch nie. Zudem zeigt die Aktion, dass man mit Ausnahme von entsprechender Berichterstattung in den Medien und der Reaktion auf den sozialen Netzwerken keinerlei Konsequenzen befürchten muss.
3 Kommentare
"ist Shindy einer der gefragtesten Rapper Deutschlands."
Könenn wir dann Deutsch"rap" endlich mal begraben?
Der Konrad Schindler mal wieder. Schade, dass er nicht von Papa Ari mit der Bourbon-Flasche geküsst wurde.
Das ist doch "Dein" Hobby lirbe Mannfrau.