Die Jury hat entschieden: Stefan Raab ist Gewinner des renommiertesten deutschen Fernsehpreises. Die Grimme Stiftung zeichnet ihn für die "Entdeckung und Förderung von Musiktalenten" bei seiner Show "Stefan Sucht Den Super Grand Prix Star" aus.

Marl (vbu) - Manche mögen sich angesichts der Verleihung des renommierten Grimme-Preises an Stefan Raab fragen, ob die Qualität im Fernsehen schon so drastisch gesunken ist. Doch den Kritikern versucht die Jury gleich im ersten Absatz der Auszeichnungs-Begründung die Luft aus den Segeln zu nehmen. "Stefan Raab ist mehr als ein Moderator, der im Privatfernsehen den Clown, ja, manchmal auch den verbalen Hooligan gibt." Dass er es besser könne, habe er mit seiner doch recht ernst gemeinten Superstar-Persiflage "Stefan Sucht Den Super Grand Prix Star - Ein Lied für Istanbul" bewiesen.

Stefan Raab sei immer dann "überdurchschnittlich gut und außerordentlich kreativ", wenn er sich auf seinem "angestammten Feld", der Popmusik, bewege. Mit "SSDSGPS" sei es ihm "als Einzigem in Deutschland gelungen, dem Genre der Castingshow wirkliche Qualitäten abzugewinnen, ja, diesem Sendetypus regelrecht Wiedergutmachung angedeihen zu lassen." Gleichzeitig habe sein Humor das eher steife Gehabe, das anderen Shows dieses Genres anhängt, gar nicht erst aufkommen lassen.

Ganz nebenbei entdeckte Raab mit Max Mutzke ein Talent, wie es keine der anderen Shows aufweisen kann. So bekommt er den Preis für die "Entdeckung und Förderung von Musiktalenten" verliehen. Dies sei, so die Juroren, nur möglich, da Raab seinen Teilnehmern Raum für ihre eigene Persönlichkeit gelassen habe. Er habe die Show nicht zur Präsentation seiner eigenen Fähigkeiten genutzt, sondern die Stärken der Sänger dargestellt.

Neben Raab bekommt auch Olli Dittrich für seinen "Dittsche" einen Grimme Preis. Eine "besondere Ehrung" erhält der Komponist Klaus Doldinger. Er schrieb unter anderem die Filmmusik zu "Das Boot" und "Liebling Kreuzberg". Raab ist der einzige Gewinner, dessen Sendung auf einem privaten Fernsehsender läuft. Die Preise vergibt die Grimme-Stiftung am 18. März in Marl.

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