Der Audioslave-Gitarrist Tom Morello wurde gestern Abend in Los Angeles gemeinsam mit etwa 400 anderen Menschen verhaftet. In einem Protestmarsch setzte er sich für die Rechte unterbezahlter Hotelarbeiter ein. Über 2000 Demonstranten sperrten den Century Boulevard und forderten eine gerechte Bezahlung der Arbeiter. Unter den Aufständigen war auch Ben Harper, er wurde jedoch nicht festgenommen.
Los Angeles (mp) - Tom Morello wurde gestern Abend, gemeinsam mit etwa 400 anderen Personen, in Los Angeles verhaftet, berichtet MTV. Er beteiligte sich an einer Demonstration, für die Rechte von Hotelarbeitern mit Migrationshintergrund. Die Demonstranten weigerten sich, den Century Boulevard zu verlassen, der die Hauptzufahrtsstraße zum Los Angeles International Airport ist. Er muss vermutlich 24 Stunden in Haft verbringen.
Morello und die Organisatoren bezeichneten den Marsch als "den größten Akt an zivilem Ungehorsam in der Geschichte von Los Angeles". Die ganze Aktion war aufwändig inszeniert, die Verhaftung war von allen Teilnehmern geplant. So erhielt die Polizei von Los Angeles schon Tage zuvor die Nummern der Führerscheine der Demonstranten. "In diesem politisch dunklen Zeitalter ist es wichtig, füreinander aufzustehen", so Morello vor dem Marsch zu MTV News. "Diese Hotelarbeiter am Flughafen verdienen 20 Prozent weniger als Hotelarbeiter im restlichen Los Angeles. Wir sind hier, um unsere Solidarität mit ihnen auszudrücken, um ihnen zu helfen, sich zu vereinigen, und, um ihnen zu helfen, den Graben zu schließen zwischen ihrem Gehalt, das unter der Armutsgrenze liegt und den Hotelbesitzern, die Abermillionen Dollar verdienen."
Morello hat während der Aktion einen Protestsong performt. Auch sein Freund Ben Harper nahm teil und sang drei Songs. Er wurde nicht verhaftet. Insgesamt protestierten über 2000 Menschen gegen die Ausbeutung der Hotelarbeiter, die zum größten Teil lateinamerikanischer Herkunft sind. Diejenigen, die bereit waren, sich verhaften zu lassen, trugen gelbe Zeichen, um sich von den restlichen Teilnehmern zu unterscheiden. Während sie auf der Straße saßen und riefen "Sí, se puede" (zu deutsch: "Ja, wir können"), begann die Polizei mit den Verhaftungen.
"Die Dinge haben sich immer dann verändert, wenn Leute aus der niederen sozialen Schicht aufstanden", äußerte sich Morello. "In diesem Land wurden Leute verhaftet, weil sie sich für das Frauen-Wahlrecht einsetzten. Sie wurden verhaftet, weil sie für die Aufhebung der Rassentrennung einsetzten. (...) Ich denke all die Arbeiter auf der Straße, selbst die Polizisten, haben mehr gemeinsam, als jene Leute, die diese Hotels besitzen und ihre Arbeiter ausbeuten."
Noch keine Kommentare