Eine US-Anwaltskanzlei hat das Internet-Unternehmen MP3.com auf Schadensersatz verklagt. Bares möchte auch Courtney Love sehen, und zwar von ihrer Plattenfirma, der Millionen wegen Copyright-Verletzungen zugesprochen wurden.
Konstanz (ebi) - Internet-Unternehmen, die sich dem Musik-Vertrieb verschrieben haben, sind derzeit nicht zu beneiden. Auch wenn wissenschaftliche Studien ihnen jüngst eine rosige Zukunft prognostizieren. Nachdem Firmen wie Napster und MP3.com wegen Urheberrechtsverletzungen empfindliche finanzielle Einbußen bevorstehen, steht MP3.com nun auch eine Klage der eigenen Anleger ins Haus.
Die auf Sammelklagen spezialisierte Anwaltskanzlei Milberg Weiss hat im Namen von MP3.com-Anteilseignern beim Bezirksgericht für Süd-Kalifornien Klage gegen das Unternehmen und sein Management eingereicht. Grund: "Falsche und irreführende Aussagen" über Umsatz, Wachstum und Wachstumsprognosen zwischen Beginn des Musik-Service "My.MP3.com" am 13. Januar und dem 7. September. Dadurch sei der Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben worden. Der tatsächliche Wert der Aktie war in diesem Zeitraum von 33,31 auf 6,19 US-Dollar gesunken.
Dieses "vorsätzlich rechtswidrige Handeln", so die Anwälte, habe zu deutlich geringeren Umsätzen geführt als vorausgesagt und könne die Firma ruinieren. Die Juristen beziehen sich dabei auf das Urteil eines New Yorker Gerichts vom 7. September, das MP3.com zu Schadensersatz in Millionenhöhe zugunsten des Majorlabels Universal verurteilt hatte.
Das MP3.com-Management hat derweil Berufung eingelegt und will vor allem den Vorwurf der Vorsätzlichkeit entkräften. Im November soll entschieden werden, wieviele Millionen das Unternehmen wegen Copyright-Verletzungen an Universal zahlen muss. Just von diesem Kuchen möchte Rocksängerin Courtney Love ein Stückchen abhaben.
Die Hole-Frontfrau beschwerte sich, dass die Künstler von diesem Geld nichts sehen würden. Mit dieser Forderung dürfte die Sängerin nicht alleine dastehen. Auch wenn der Anwalt des Rappers und Produzenten Dr. Dre nicht glaubt, dass Universal seine Stars leer ausgehen lässt. Love plant darüber hinaus, ein Buch über ihre Erfahrungen im Musikbiz zu veröffentlichen.
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