Ein neues Gesetz könnte Melly zum Verhängnis werden: Nur noch acht von zwölf Geschworenen müssen für seine Hinrichtung stimmen.
Florida (rbc) - Für den 24-jährigen US-Rapper YNW Melly aus Gifford könnte es bald doch auf den elektrischen Stuhl gehen. Am 2. Juni wurde im Bundesstaat Florida ein neues Gesetz beschlossen. Nach dessen Inkrafttreten benötigt es nicht mehr die Einstimmigkeit der Jury, um die Todesstrafe zu empfehlen. Nur noch acht der zwölf Geschworenen müssen für eine Verurteilung zum Tode stimmen, damit es dem Richter möglich ist, diese zu verhängen.
Der Doppelmordprozess gegen YNW Melly beginnt voraussichtlich am 12. Juni. Die Anwälte des Rappers erzielten im Juli 2022 bei einer Anhörung die Streichung der Todesstrafe von der Liste der möglichen Bestrafungen. Im November legte die Staatsanwaltschaft dagegen aber erfolgreich Berufung ein.
YNW Melly, der mit seinem Song "Murder On My Mind" über eine halbe Milliarde Aufrufe erreichte, wurde 2019 verhaftet. Im Oktober 2018 hatte er zwei erschossene Freunde ins Krankenhaus gefahren und behauptet, sie seien bei einem Drive-By ermordet worden. Bei den forensischen Untersuchungen deckte die Polizei jedoch Mellys Aussagen als Lügen auf und überführte ihn selbst als den Mörder.
5 Kommentare mit 20 Antworten
rückständiges drecksland...
Auch einfach toll, dass der Meatball Ron mit den Puddingfingern, der diese Gesetzesverschärfung ja zu verantworten hat, Chancen hat bald der Häuptling von der ganzen Bude zu werden.
das ist in der tat brechreiz-erregend. aber von murica kennt man es ja nicht anders.
"Meatball-Ron" ist eine der wenigen guten Taten von Trump.
Ich meine natürlich die Wortschöpfung.
Im Text steht YNM statt YNW
danke, luchsaufe. mein fehler gewesen.
luchsauGe, verdammich.
edith jetzt!
muss man da den Song dazu verlinken? Noch mehr Klicks(dank euch) für einen Song mit folgender Aussage :
I got murder on my mind, I got murder on my mind
Yellow tape around his body, it's a fucking homicide
His face is on a T-shirt and his family traumatized
I didn't even mean to shoot him, he just caught me by surprise
I reloaded my pistol, cocked it back, and shot him twice
His body dropped down to the floor, and he got teardrops in his eyes
He grabbed me by my hands and said he was afraid to die
I told him, "It's too late, my friend, it's time to say goodbye"
And he died inside my arms, blood all on my shirt
https://youtu.be/14WE3A0PwVs
YNW Melly ist nur das Symptom viel größerer Probleme und die paar Klicks sind auch nicht besonders relevant. Außerdem gehen die dann eher an seine Hinterbliebenen, leider.
@Bussy: du könntest Bild Redakteur sein mit dei en Skills im schlimme Texte zitieren.
finde die Todesstrafe total sinnlos. Wenn der Gefangene dann tot ist kann man ihn ja gar nicht mehr auslachen weil er im Gefängnis sitzt. Es sei denn natürlich man glaubt an Gott und lacht ihn von unten hier aus aber das ist eigentlich auch total dumm denn oben gehts ihm dann wahrscheinlich besser. Versteht ihr was ich meine?
Ne, leider nicht. Aber endlich sagt es mal jemand.
Todesstrafe ist absolut undiskutierbarer bullshit und mittelalterlich. Außer für den orangen Schwachmaten. Da wäre sie evtl. angemessen.
Lebenslang muss auch die Hölle sein. Zumindest wenn man vor Augen hat, dass man für immer weggesperrt bleibt und irgendwann alleingelassen im Knast das Zeitliche segnet.
Weltweit werden aber Menschen aufgrund wesentlich kleinerer Delikte oder ausschließlich aufgrund ihrer gesellschaftlichen oder politischen Gesinnung umgebracht oder landen im Straflager.
Amerikabashing halte ich deshalb an dieser Stelle für unpassend.
Die Waffenpolitik ist in den USA natürlich die Pest. Es gehören aber auch Menschen dazu, die mit Waffen posieren und sich total männlich und geil damit fühlen.
Wer da jetzt Selbstverteidigung schreit, soll es tun. Kapieren will ich das nicht.
"Amerikabashing halte ich deshalb an dieser Stelle für unpassend."
Dann recherchiere mal welches Land pro Kopf die meisten Häftlinge hat. Und wie die privaten Gefängnisbetreiber davon profitieren, dass die Insassen möglichst bald zurückkommen. Und wie Kautionsauflagen unmöglich erfüllbar gemacht werden. Und wie "Verbrechern" verboten wird zu wählen und gleichzeitig Obdachlosigkeit, Drogenabhängigkeit und Armut kriminalisiert werden. Und wie schwarze Ghettos durch die Polizei bzw deren Abwesenheit und eine Überschwemmung mit Drogen und Waffen zu kriminellen Hotspots wurden. Und wie Sklaverei in Gefängnissen legal ist. Könnte tatsächlich noch weitaus länger als mir lieb ist weiter aufzählen...
@CAPS ... ok. Guter Einwurf. Da hast du sicher Recht. Es dreht sich hier ja auch um die USA und nicht um einen anderen Staat. Da bin ich übers Ziel hinausgeschossen.
Nur das Posen mit Waffen in Musikvideos finde ich absolut ekelhaft und armselig. Oder sind die auch von der NRA produziert?
@CAPS ...
Nachtrag:
Laut meiner Recherche gibt es in Russland mehr Inhaftierte.
Nachgezählt habe ich aber natürlich nicht. Und aktuell sind die krassen Typen eh mit Wagner unterwegs und nicht im Knast.
Hier sind es noch die USA:
https://www.welt-in-zahlen.de/laendervergl…
Kann natürlich sein, dass sie überholt wurden, aber verglichen mit europäischen Ländern wie etwa Deutschland ist das halt etwa 700%.
Hier auch die USA:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_…
Puh, das hätte ich nicht gedacht.
Danke für den Hinweis.
Hab jetzt auch mehrere Quellen verglichen. Denke zwar, dass nicht alle Länder die wirklichen Zahlen melden, aber selbst wenn sie nur annähernd stimmen, ist das schon krass.
Ein Land in dem theoretisch ein Präsident im Gefängnis gewählt werden bzw. aus diesem heraus regieren kann, Gefangene aber nicht wählen dürfen, ist schon völlig debil.
Kann in dem Zusammenhang die folgende Leseempfehlung aussprechen:
Michelle Alexander. The New Jim Crow: Masseninhaftierung und Rassismus in den USA. Kunstmann Antje GmbH, 2016.
Deutsche Übersetzung ist bisweilen ein bisschen holprig (wessen Englisch gut genug ist, dem sei stattdessen das Original ans Herz gelegt). So oder so aber ein guter Abriss zur Geschichte und generellen Gruseligkeit des us-amerikanischen Gefangenenprofitschöpfungssystems.
Danke dafür, Hans!
Ich kann auch empfehlen, mal Orange Is The New Black zu schauen. Da geht es zwar um ein Frauengefängnis, aber dennoch wird da recht treffend veranschaulicht, mit welcher Willkür privat geführte Gefängnisse teilweise menschenrechtswidrige Praktiken begünstigen, wenn nicht sogar einführen und durchsetzen, und mit welcher Willkür dort Insassen behandelt werden.
Am Ende ist es ähnlich wie bei allen öffentlichen Institutionen, die privatisiert werden:
1. Es geht nur um darum, dass das nächste Quartal besser ist als das Letzte und die Zahlen schwarz bleiben.
2. Effizienz bitte nur, wenn es keine direkten Kosten verursacht.
3. Manager kommen, machen alles beschissener und gehen wieder, damit der Nächste in der Reihe dran ist.
4. Ansprüche, Dinge wirklich zu verbessern, werden immer wieder von einer noch höheren Instanz untergraben.
Bei der Bahn sieht man es ja auch.