laut.de-Kritik
Powered by Emotions bis zum Überdruss.
Review von Kathrin FinkEin aufgesetzt-sinnliches "Hmmmm"-Gesumme löst das Piano-Intro ab und driftet in eine nichtssagende, übermäßig aufgeblasene Melodie ab. Wer könnte das sonst sein, außer der Sat1 "Powered by Emotions"-Titelmelodie-Band Orange Blue. So leid es mir tut, aber Orange Blue schmeißen sich hiermit selbst einen riesigen Felsbrocken in den Weg. Seit ihrem Mega-Hit "She's Got That Light" treten sie musikalisch gesehen auf derselben Stelle. Große Melodie - softes Gesäusel, und immer, aber wirklich immer ein Klavier, das irgendwo mitklimpert.
"Man That Is Some Sexy Shit I've Heard" - mit diesem Kommentar startet das Intro. Wir werden wohl nie genau erfahren, was damit gemeint ist, aber es folgen ja auch gleich die aufgeblähten Klänge und sanften Kitsch-Vocals von "Is This The Point". Der Track gehört allerdings noch zu den besseren, vor allem, wenn man ihn mit dem folgenden "But I Do" vergleicht. Ein heraus gequetschtes Etwas, das wahrscheinlich eine Aretha Franklin-Imitation darstellen sollte, erklingt gleich zu Beginn. Das ist weder cool, noch experimentell, ja nicht einmal ganz nett.
Mit Song Nummer fünf sind wir bei der Vorab-Singleauskopplung angekommen. "Heaven Knows (I've Changed)" ist eine hübsche Ballade, die man sich durchaus anhören könnte, wenn da nicht die textliche Komponente und dieser möchtegern-soulige Sing-Sang wäre. Bei Orange Blue ist es immer dasselbe. Kaum hat man sich mit einer Melodie angefreundet, kommt auch schon der nächste hochgepuschte, überinstrumentierte Refrain um die Ecke. Dies gilt auch für das abschließende "Tomorrow Is Today". Alles fängt mit einem hübschen countryesken Klampfen-Intro an und endet im altbekannt-pompösen Mittelteil.
Überproduzierter Pop ist wohl die beste Bezeichnung für "Panta Rhei". Orange Blue versuchen zwar scheinbar, sich in soulige Gebiete vorzuwagen, doch wirklich gelingen tut ihnen dies leider kein einziges Mal.
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