laut.de-Biographie
Stuck Mojo
Ende der 80er-Jahre, als die Grenzen zwischen den Musikstilen immer weiter aufweichen, will Gitarrist Rich 'The Duke' Ward auch ein paar neue Impulse setzen. Zusammen mit Basser Dwayne Fowler und Drummer Richard Farmer legt er den Grundstein zu dem, was später Stuck Mojo werden soll.
Metal mit Raps zu verbinden, ist der Stil, der Rich und seinen Jungs vorschwebt und so muss ein Frontmann her, der einen guten Flow hat. Das trifft leider auf Andrew Freund nicht wirklich zu, weshalb er seinen Job am Mikro recht schnell an einen Kerl namens Bonz abgeben muss. Dieser war ein Arbeitskollege von Rich, als der noch Pizzas ausliefert und geht ihm schon damals auf den Sack, weil er ständig den Ghettoblaster mit Hip Hop aufdreht und dazu rappt.
Beste Voraussetzungen also, um zusammen in einer Band zu spielen und sich die ersten Gigs an Land zu ziehen. Nicht nur, dass eine Metalband mit einem Rapper als Frontmann zu der damailigen Zeit noch ungewöhnlich war, auch die Tatsache, dass Bonz Afroamerikaner ist, sorgt für Aufsehen. Das führt zwar hin und wieder zu handfesten Auseinandersetzungen mit irgendwelchen Rednecks, doch da weder Rich noch Bonz unbedingt zart gebaut sind, kratzt das die Jungs wenig. Allerdings hat Richard seinen Platz inzwischen für Brent Payne geräumt.
Ein Demo, das sie '93 aufnehmen, gelangt in die Hände von Roadrunner-AOR Monte Connor, der die Jungs aber nicht zu sich holt, sondern seinem Kollegen bei Century Media empfiehlt. Dort zögert man nicht lange und greift zu. So erscheint im März 1995 das Debüt "Snappin' Necks"'. Im Vorprogramm von Machine Head geht es für drei Monate durch die Staaten und Europa. Dort bauen sie ihren Ruf als exzellente Liveband weiter aus, doch für Brent und Dwayne ist das Tourleben nicht unbedingt die Erfüllung ihrer Träume.
Die beiden Neuen hören auf die Namen Corey Lowery (Bass) und Frank Fontsere (Drums) und sind zum ersten Mal auf der "Violated"-EP zu hören. Nach der Crossover 2000-Tour mit Merauder, Slapshot und Turmoil, kehren sie zurück in die Staaten und gehen quasi ohne Umwege wieder ins Studio. Dort nehmen sie zusammen mit Devin Townsend als Produzenten ihre zweite Scheibe "Pigwalk" auf. Zum ersten Mal verwenden Journalisten den Begriff Rapcore und die Band etabliert sich auch in den Verkaufs-Charts.
Insgesamt spielen Stuck Mojo 250 Shows im folgenden Jahr und touren dabei ausgiebig mit Bands wie Type O Negative, Life Of Agony oder Testament. Diese Mal ziehen sie sich mit Produzent Andy Sneap (Nevermore/Kreator/Arch Enemy) in Studio zurück, um "Rising" einzutüten. Da Bonz und Rich beides große Wrestling-Fans sind und auch schon Songs für mehrere Wrestler und Verbände geschrieben haben, drehen sie ein Video mit Diamond Dallas Page und anderen WCW-Stars. Es geht noch öfter auf Tour und nach zahlreichen Dates als Headliner folgen weitere Touren mit Pantera, Sevendust und anschließend noch mit Clutch.
Lowery packt wenig später seine Koffer, um sich Life Of Agony anzuschließen. Dan Dryden nimmt seinen Platz ein und muss auf der sechsmonatigen Headlinertour zeigen, was er drauf hat. Während des letzten Gigs im heimischen Atlanta, nehmen sie ihre erste Livescheibe "HVY 1" auf. Was macht man im Anschluss an ein Album? Natürlich - man geht ausgiebig auf Tour. Zur Jahrtausendwende zeichnen sich aber nicht nur zwischen dem Management und Century Media die ersten Krisen ab, auch innerhalb der Band steht nicht alles zum Besten.
Rich und Bud gründen die Band Sick Speed und da das noch nicht reicht, legen sie mit dem Wrestler Chris Jericho und Produzent/Gitarrist Andy Sneap noch den Grundstein zu Fozzy. Doch auch an einem weitere Stuck Mojo-Album ist Rich dran und schreibt neben der Musik nun sogar die Texte komplett im Alleingang. Das passt Bonz allerdings gar nicht. Anstatt nach der Veröffentlichung auf Tour zu gehen, kehrt Stille im Hause Mojo ein. Bonz konzentriert sich derweil auf sein Projekt 420 Monks.
Um die Verträge mit Century Media zu erfüllen, geht Rich 2001 nochmal ins Studio und nimmt zwei neue Songs auf, die mit jeder Menge B-Seiten und Demomaterial unter dem Titel "Violate This" erscheinen. Als das getan ist, hat es den Anschein, als wären Stuck Mojo Geschichte, denn Rich startet immer mehr anderen Projekte und ist mit Fozzy gut beschäftigt. Dennoch reißt die Nachfrage nach der Band nicht ab und so erscheint 2004 erst einmal die DVD "Inside The Monster: The Evilution Of Stuck Mojo Vol. 1".
Als Rich und Bonz mal wieder zusammen im Studio stehen, scheint die alte Chemie allerdings wieder zu stimmen und sie lassen die Band mit Sean Delson (Bass) und Eric Sanders (Drums) neu aufleben. Zusammen arbeiten sie ein neues Album aus, doch Mitte 2006 sieht schon wieder alles anders aus. Eric hat die Sticks an Rodney Beaubouef abgegeben und Bonz ist so gut wie gefeuert, weil er anscheinend ein ziemliches Drogenproblem hat. Die Scheibe ist derweil aber fertig und hört auf den Namen "Southern Born Killers".
Schließlich finden sie in Lord Nelson einen neuen Frontmann, der ursprünglich nur ein paar Gastvocals neben Bonz auf der Scheibe hinterlassen sollte. Lord Nelson macht seinen Vorgänger aber schnell vergessen, sowohl von der Stimme als auch vom Auftreten her. Doch anstatt das Teil über ein Label zu veröffentlichen, bieten Stuck Mojo die Scheibe zum kostenlosen Download an. Zusätzlich gibt es das Album noch mit Booklet und einer Bonus DVD über die Homepage zu kaufen. 2007 holen sie sich mit Mike Martin einen zweiten Gitarristen dazu, der mit Rich schon bei Fozzy und auf seinem Solo-Album gespielt hat.
Anfang 2008 gibt Rodney die Sticks an Steve 'Nailz' Underwood ab, der sich die Songs schnell draufpacken muss, da es Ende November schon in Europa mit Ektomorf auf Tour geht. Passend dazu erscheint über Napalm Records "Soutern Born Killers" auch offiziell in Europa mit drei Bonus-Tracks. Mit Volbeat kehren sie im Oktober nochmals auf deutsche Bühnen zurück und legen Ende November schon das nächste Album "The Great Revival" vor.
Dank der verzögerten Veröffentlichung von "Southern Born Killers" war genügend Zeit, das Album fertig zu stellen. allerdings hält der Titel kaum, was er verspricht, denn dem Album fehlt beinahe jegliches Feuer.
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