laut.de-Biographie
The Last Dinner Party
Es gibt sicherlich einen besseren Zeitpunkt, als genau zu Anfang einer weltweiten Pandemie eine Band zu gründen. Abigail Morris, Georgia Davies und Lizzie Mayland knüpfen zum Glück schon kurz vorher auf gemeinsamen Konzertbesuchen Kontakt, doch der Lockdown im Jahr 2020 verhindert erst einmal gemeinsame Proben und damit eine wichtige Grundlage zur Bandgründung. Der Name The Dinner Party - inspiriert von hedonistischen Gelagen - steht bereits, Anfang 2023 ergänzt man ihn wegen der Ähnlichkeit zum Projekt Dinner Party um die Hip-Hop-Jazz-Gruppe von Kamasi Washington noch um das Wort "Last". Über einen gemeinsamen Freund stoßen nun auch Emily Roberts und Aurora Nishevci zur Band hinzu.
Bereits Ende 2021 geht der erste Auftritt in Londons The George Tavern über die Bühne. Wie Abigail später in Interviews erzählt, sorgen gerade die vielen Live-Gigs für eine stetig wachsende Mund-Zu-Mund-Propaganda und machen die Band sehr schnell zu einer Indie-Sensation in der britischen Hauptstadt. In Zeiten, in denen Newcomer ihren Hype über TikTok und andere Social-Plattformen erzeugen, ein fast schon altmodischer Weg, der eher an die Neunziger oder die Nullerjahre erinnert. Eine Zeit, in der kleinere Szenen und Clubs in aller Ruhe das nächste große Ding aufbauen konnten. Abseits der Urban-Music-Trends erschaffen The Windmill, The George und oder das Hotwax wieder einer veritable Szene um neue Rockmusik wie Black Midi, von denen sich The Last Dinner Party den sukzessiven Aufbau einer soliden Fanbase abschauen. Allmählich wachen auch A&R-Manager auf.
Eine Story, die daran erinnert, wie Alan McGee einst den ersten Oasis-Auftritt erlebt hat. Es ist im Falle der Band aber ein Studiotechniker, der der zukünftigen Managerin der Gruppe, Tara Richardson, folgende prophetische Worte schreibt: "Ich glaube, ich habe hier gerade die nächste beste Band gesehen." Das Live-Material, das die Band ständig auf Youtube stellt, überzeugt sie endgültig. Der extravagante Look, eine Mischung aus Vintage und Second Hand-Punk, trägt wahrscheinlich auch dazu bei, dass nun sämtliche Labels hellhörig werden. Ohne ein Album landet die Band sogar im dem Line-Up der Rolling Stones, die im Juni 2022 anlässlich ihres 60-jährigen Jubiläums in den Hyde Park einladen und neben etablierten Acts wie The War On Drugs und Phoebe Bridgers auch Englands heißesten Newcomer verpflichten.
Im Folgejahr startet ihre Plattenkarriere mit der Single "Nothing Matters", die auf Youtube schnell zu einem beachtlichen Hit wird und auf Platz 22 der UK-Charts landet. Die Musikmagazine bezeichnen die interessante Mischung aus ABBA, Led Zeppelin und Queen als "Bombast-Art-Rock" und auch die Macher von EA FC nehmen den Song in ihre Liste für das immer noch meistverkaufte Sport-Game der Welt auf. Es folgen die Songs "Sinner", "My Lady Of Mercy" und "On Your Side" und die erste Tour durch England und Amerika.
Dem klassischen TV-Publikum in Großbritannien präsentieren The Last Dinner Party ihr Repertoire in der legendären Jools Holland Show. Hier spielten schon Sonic Youth und PJ Harvey ihre ersten großen Live-TV-Shows. Auch Florence Welsh, besser bekannt als Florence And The Machine, findet Gefallen an den fünf jungen Frauen. Neid oder Streitigkeiten zwischen den ähnlich klingenden Künstlerinnen gibt es zum Glück nicht und so spielen The Last Dinner Party auf Welshs Gig in Cork als Support Act.
2024 befeuert die BBC den Hype weiter. Die Rubrik "Sound of 2024", in der Jahre zuvor auch spätere Weltstars wie Adele auftauchten, heizt die Vorfreude auf das heiß erwartete Debütalbum "Prelude To Ecstasy" weiter an. Die Band spielt mittlerweile in Venues wie dem Roundhouse, das mit 3.000 Zuschauern schnell die "Sold Out"-Marke erreicht.
Den "Rising Star"-Award nehmen sie bereits bei den Brit Awards in Empfang und am 4. Februar legt das Quintett endlich zwölf Songs im Albumformat vor. Die Reaktion in der Musikpresse ist begeistert bis euphorisch. Die zahlreichen neuen Fans heißt es nun in den Livelocations zu überzeugen: Bis Oktober sind The Last Dinner Party deshalb von Europa bis Amerika auf Tournee.
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