laut.de-Biographie
Thicke
Es ist bestimmt nicht gerade einfach, als Soulmusiker ernst genommen zu werden, wenn man Sohn eines amerikanischen Sitcom-Schauspieler-Papas (Alan Thicke) ist. Vor allem wenn man auch noch so aussieht, dass Teeniemädchen, die auf Retroklamotten tragende, frisurentechnische Jesusimitationen stehen, anfangen zu schwärmen und mit den Wimpern zu klimpern.
Doch Thicke Junior, mit Namen Robin, hat das wie's aussieht schwupp überwunden. Sein Album "A Beautiful World" verschmelzt Soul und Funk, Pop- und Hip Hop-Anleihen und einem Schuss verschrobbtem Rock'n Roll, der ein bisschen klingt, als hätte Beck ihn ein wenig in seinem Studio rumprobieren lassen. Und wie immer, wenn etwas Funkiges auch massentauglich werden könnte, kriegt auch Thicke die obligatorischen Vergleiche mit Jason Kay alias Jamiroquai ab, mit dem er neben seiner Bestimmung zum Funk auch ein ziemlich junges, helles Stimmtimbre gemeinsam hat. Auch den Soulsongwriting-König Stevie Wonder können sich Kritiker wieder mal nicht verkneifen. Warum auch nicht, der ist neben Marvin Gaye und Led Zeppelin schließlich eines von Thickes Vorbildern.
Schon als Kleinbubi, der schon weit länger in der Songwritingszene ist, als sein zartes Alter (Baujahr 1977) vermuten lässt, hat sich der Sänger und Songwriter sich gospelvollen Sängern wie Aretha Franklin orientiert, über die er zum R'n'B wanderte. Mit 13 Jahren fängt er an, Songs zu komponieren, machte sich auch mit Rock bekannt und erntet im Alter, in dem Amis Auto fahren dürfen, einen Vertrag bei Interscope Records. Auch P. Diddys Mentor und ehemaliger Bad Boy Records Präsident André Harrell, ist von Thickes Fähigkeiten begeistert, und hält fortan sein wachendes Auge auf ihn.
Seitdem nimmt man Thickes Namen unter den Songwritern in Booklets von Künstlern wie Christina Aguilera oder Mark Anthony wahr, doch hinter der Kulisse zu arbeiten erfüllt Thicke nicht wirklich. Er hält es schon für netter, wenn derjenige, der sich das Zeug ausdenkt, auch das Lob einfährt - also er. Und so beginnt er, an den Ideen für sein Debüt als Solokünstler zu arbeiten, das im Sommer 2003 erscheint. Darauf verbrät er hörbar all seine musikalischen Einflüsse, mischt Altes mit Neuem. Er selbst spielt die Keyboards, und baut mit seiner leicht jünglichen aber flexiblen Stimme, die die Top-200-Jodellicks des Soulgesangs drauf hat, unterschiedlichste Front- und Backgroundgesänge.
Wahrscheinlich wird die Teeniewelt erst mal interessieren, ob er seine Haare schneidet. Fest steht allerdings, dass er mit Austoben gerade erst angefangen hat. "I love to party . . . I want world peace . . . I like sexy music . . . and I feel my music should reflect all of that." sagt er.
Jou, das hört man irgendwie.
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