laut.de-Kritik
Nackenbrecher mit Hardcore-Wurzeln.
Review von Michael EdeleNach einer Split-CD mit A Traitor Like Judas erscheint mit "Days Of Dying Monuments" wieder ein reines Under Siege-Album. Metalcore ist inzwischen das Gebot der Stunde und folgerichtig existiert auch eine unübersichtliche Schwemme an Bands. Viele, die erst nach den Hannoveranern auf den Zug aufgesprungen sind, rauschten bereits an ihnen vorbei, doch kratzt das die Jungs? Nicht im geringsten.
Und verdammt nochmal, das ist auch gut so. Vermeinte ich auf "After The Flood" noch diverse Thrash-Einflüsse zu vernehmen, so sind diese auf "Days Of Dying Monuments" ebenfalls verbreitet und machen die Songs noch eine Spur brutaler. Nach dem Intro legt "Nightmare Engineer" mit einer griffigen Melodie los und bringt Under Siege in unmittelbare Nachbarschaft zu Acts wie As I Lay Dying oder Unearth. Das Debüt kam noch fast komplett ohne doppelläufige Gitarren aus, 2006 hat das Quintett anscheinend auch daran gefallen gefunden.
Die Hardcore-Wurzeln treten am deutlichsten beim Titeltrack und auch in "The Great Depression" hervor. Zwar hämmert letztere Nummer mit deftigem Double-Bass vor sich hin, doch nicht zuletzt dank des mehrstimmigen Gesangs versprüht der Song einen kräftigen Hardcore-Spirit. "Rest In Ruins" ist ein kurzes Instrumental, dem mit "Bloodred Ink Crimson Paper" ein echter Nackenbrecher folgt. Als Gastshouter gibt hier Johannes von Destiny seinen Beitrag.
Die Strife-Coverversion "To An End" ist dann auch der letzte neue Song und knüppelt alles in Grund und Boden. Bei den restlichen fünf Nummern handelt es sich um Songs von der letztjährigen Split-CD mit A Traitor Like Judas namens "Ten Angry Men". Da die Scheibe inzwischen vergriffen ist, geht das in der Art schon in Ordnung, und auch wer die zehn wütenden Männer schon besitzt, muss sich nicht in den Arsch gekniffen fühlen. Die Scheibe steht zum Preis einer EP in den Läden.
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