Various Artists - " Geschmeidig 2"

Nun sind Chill Out-Compilations ja nicht mehr wirklich der letzte Schrei. Über eine hochkarätig besetzte Compilation darf man sich aber nach wie vor freuen, vor allem wenn besondere Remix-Versionen oder ausgefallene Neuentdeckungen die Kaufentscheidung positiv beeinträchtigen.

Im Falle von "Geschmeidig 2" hapert es in diesem Punkt leider ein wenig. Die Verantwortlichen des Island-Labelablegers Zeitgeist dachten sich vielmehr, dem Company-Namen mal ein bisschen Ehre zu machen und ein paar chillige, wenn möglich wegweisende Nummern aus dem eigenen Elektronik-Repertoire zu featuren.

Gut und schön, aber was dann Bands wie Lambchop ("Caterpillar"), Depeche Mode ("Goodnight Lovers") und Martin L. Gore ("Oh My Love") auf "Geschmeidig 2" verloren haben, die im wahren Leben bei einem ganz anderen Verein unter Vertrag sind, würde mich schon interessieren. Leider sind deren Beiträge nicht nur allesamt bekannte Albumversionen, sondern auch mit die besten Songs des Samplers.

Der alte Eye Q-Act Stevie B-Zet rollt mit seiner Mitneunziger-Nummer den Synthie-Teppich aus, der noch immer ziemlich frisch klingt, bevor Mila Mar mit ihrem doch sehr extravaganten Organ trotz Schiller-Remix die ruhige bpm-Zahl noch weiter zurück dreht. Tosca und die Café del Mar-erprobten Kalliope erhöhen die Beatfrequenz wieder, Jean F. Cochois und Biosphere begnügen sich stattdessen mit sphärischen Soundcollagen.

Immer wieder gerne trifft man dagegen auf uralte Bekannte wie Mazzy Star, deren "Into Dust" auch nach elf Jahren nichts an seiner fragilen Schönheit eingebüßt hat. Mit dem Chillen ist es indes schon seit Beth Gibbons' schwermütiger Nummer vorbei, so dass der Ausklang schwer melancholisch ausfällt. Insgesamt eine etwas krude Aneinanderreihung mit einigen guten Songs, die mich zumindest auf B-Zets altes Trance-Album neugierig gemacht haben. Warum man den ersten "Geschmeidig"-Teil nicht kennt, muss übrigens nicht verwundern, den gab es nur als limitierten Presse-Release.