laut.de-Kritik
Die Thrash-Nackenbrecher lassen das Vorbild durchscheinen.
Review von Michael EdeleKollege Fröwein zeigte sich 2011 von "Worlds Torn Asunder" zu Recht begeistert. Die Scheibe bot satten und relativ abwechslungsreichen Thrash Metal, zumindest was das musikalische Geschehen angeht. John Kevill ist jetzt nicht unbedingt der variabelste Shouter, seiner Zunft.
An der Situation hat sich auf "IV: Empires Collapse" nicht viel geändert, doch dafür gehen die beiden Gitarristen John Laux und Jeff Potts, zusammen mit Basser Ben Mottsman und Drummer Carlos Cruz noch ambitionierter zu Werke als bisher. Das geht mit dem von einem geschmackvollen Intro eingeleiteten "Horizon" direkt unerwartet los.
Allein das Gekeife von John ist astrein im Thrash anzuordnen. Die Riffs tendieren eindeutig in Richtung Death Metal und würden, zwei bis vier Halbtöne tiefer, auch einer Truppe wie Grave gut zu Gesicht stehen. Mit den Blastbeats von Carlos kommen sogar ein paar Black Metal-Vibes auf. Bevor man sich aber zu sehr wundern kann, schieben die Amis aber das groovende "The Turning Of The Gears" hinterher, das wieder deutlich die Sprache der Bay Area spricht.
Koffer gepackt, rüber zur Ostküste und mit "One Dimension" oder "Scars Remain" rein in die New Yorker Hardcore-Szene. Mit über vier Minuten zwar viel zu lang für echte Hardcore-Nummer, aber was soll's? Schließlich scheut man sich ja auch nicht davor, immer mal wieder technische Glanztaten einzustreuen.
Echte Thrash-Nackenbrecher wie "Hunter-Seeker" oder "Black Sun Black Moon" lassen mehr als einmal die Vorbilder von Slayer durchscheinen. Dabei bauen Warbringer immer wieder unerwartete Wendungen in ihre Songs ein, auf einmal setzt eine Akustikgitarre ein, wo man nicht wirklich damit gerechnet hätte.
Mit der Midtempo-Nummer "Dying Light" haben sie jedenfalls genauso eine Volltreffer geliefert, wie mit der klassischen Metal-Nummer "Iron City", die gegen Ende richtig melodisch wird, mit doppelten Leads und allem, was dazu gehört. Wer mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, wird auch an "IV: Empires Collapse" nichts auszusetzen haben.
2 Kommentare
sind zwar härtetechnisch bissi vom gas gegangen, kompensieren das aber durch jede menge abwechslung und ideenreichtum in den songs.gutes teil, 4 punkte gehen durch
HUUUUUAAAAAA!!!!! Endlich mal wieder ein ordentliches Auf die Fresse Album. Die letzten zwei Outputs von Warbringer haben mich diesbezüglich nicht enttäuscht.