laut.de-Kritik
Ob Sharon wirklich so'n heißes Schnittchen ist?
Review von Michael EdeleJetzt Moment mal, zwar hab ich die Scheibe weder bei mir im Schrank, noch hatte es das Label damals nötig, uns eine Kopie zu schicken, aber ich bin mir doch sicher, dass Mother Earth nicht zum ersten Mal erscheint. Und siehe da, bei etwas Recherche fällt ins wache Auge, dass die CD einfach mit vier Bonustracks angereichert vom neuen Label noch mal veröffentlicht wird.
Was soll der Scheiß, mag man da fragen, und das zu Recht. Immerhin ist die CD seit 2001 auf dem Markt und jetzt kommt das Ding im aufwendigen Digipack mit erwähnten Bonustracks immerhin recht nett gemacht schon wieder raus. "Mother Earth" hat seinerzeit durchwegs positive Kritiken eingefahren und kann im Bereich des Gothik-Metal mit weiblichem Gesang sicherlich überzeugen. Nur muss ich ganz einfach gestehen, dass mir das Geträller von Sharon den Adel nach ein paar Songs genauso auf die Eier geht, wie die Stimme von Tarja (Nightwish). Ist eben nicht meine Musik, hat aber durchaus sein Publikum, wie erstklassige Absätze, vor allem in Holland (Platinauszeichnung), und eindrucksvolle Auftritte (u.a. Wacken Open Air) beweisen.
Der Vergleich mit Nightwish ist, denke ich, auch durchaus legitim. Somit können sich diejenigen freuen, die von der Nachricht, dass Tarja erst einmal für geraume Zeit pausieren will, nicht sonderlich begeistert waren. Zwar gehen Within Temptation stellenweise noch eine Spur poppiger zu Werke, aber das muss ja nichts Schlechtes heißen. Genre-Freunde werden an der CD ihre helle Freude haben, bei mir ist der Gesang einfach ein Knackpunkt. Auch verstehe ich, wie gesagt, den Sinn dieser Veröffentlichung nicht ganz. Selbst wenn das Cover jetzt auf einmal grün anstatt orange ist.
Da die Band demnächst mit Paradise Lost durch deutsche Hallen tourt, kann sich jeder selbst davon überzeugen, ob die Songs auch live was hermachen, und ob Sharon wirklich so n Schnittchen ist, wie man nach dem Video zu "Mother Earth" denken könnte.
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