laut.de-Kritik

Der V8Wankers-Fronter lässt die Petticoats fliegen.

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Mit Wyldfyre präsentiert V8Wankers-Fronter Lutz Vegas seine Rockabilly-Truppe und macht auch zwischen Kontrabass und ursprünglichen Bluesrock-Gitarren eine gute Figur. Seine Sidekicks könnten vielleicht ein paar Tattoos weniger vertragen. Dass die Jungs ihren Sound aber wirklich fühlen, steht nicht zur Debatte.

Man mag sich fragen, warum die Scheibe exakt am gleichen Tag erschien, wie auch das neue V8Wankers-Album, doch musikalisch kommen sich die beiden Veröffentlichungen eher nicht in die Quere. Mit Gitarrist Sudi (Sixes And Sevens) und der ehemaligen Saints And Sinners-Rhythmusgruppe Roland (Kontrabass) und Harry (Drums) gibt es ganze 18 ausgesprochen gut gemachte Rockabillies zu hören, die mit dem dreckigen Sound der V8Wankers mal absolut gar nichts gemein haben.

Erinnert Lutz bei seiner Hauptband stimmlich immer mal wieder an Jello Biafra oder Black Lawless, fühlt man sich hier eher an P. Paul Fenech erinnert. Wenn man bedenkt, dass die Scheibe in gerade mal einem Tag eingespielt wurde, muss man vor den Jungs wirklich den Hut ziehen.

Dabei haben sie nicht nur eigene Songs mit jeder Menge Tanzpotential aufgenommen, sondern auch den ein oder anderen Klassiker neu verwurstet. Johnny Burnettes Klassiker "Lonesome Train" ist vom Original vielleicht nicht sonderlich weit weg, aber ob AC/DC ihr "Rocker" so wieder erkennen?

Auch Lemmy wird bei "No Class" zweimal hinhören müssen, denn Wyldfyres Variante geht sofort in die Beine und dürfte den ein oder anderen Petticoat fliegen lassen. Das wird ohne Zweifel auch bei den eigenen Songs der Truppe passieren, denn der Titeltrack ist genauso erstklassiges Tanzmaterial, wie "Hey Girl" oder der astreine Rock'n'Roller "Rip It Up", den auch Chuck Berry nicht besser hinbekommen hätte.

Akustische Gitarren dürfen es in "That Bed Is Much Too Small" sein, und dank ein wenig Surf-Gitarre erhält "Long Blond Hair" besonderen Charme. Mit den sieben Bonustracks gibt es zum Schluss noch die bisher über Devil Shitburner Records veröffentlichten Songs sowie noch ein paar weitere zu hören. Dabei erstrahlt der ein oder andere V8Wankers-Song in neuem Gewand. Gute Laune garantiert.

Trackliste

  1. 1. Can You Say Kool?
  2. 2. Love Them Bones
  3. 3. Lonesome Train
  4. 4. No Class
  5. 5. Hey Girl
  6. 6. That Bed Is Much Too Small
  7. 7. Rip It Up
  8. 8. Born To Rock
  9. 9. My Babe
  10. 10. Long Blonde Hair
  11. 11. Rocker
  12. 12. Wildfire
  13. 13. Rockin' Horse
  14. 14. Thunder Bomb
  15. 15. This One Is For You, Baby
  16. 16. You Ain't Got A Hold On Me
  17. 17. Victim Of Myself
  18. 18. My Hometown

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