laut.de-Kritik
Perfekte Fusion alter Motown-Elemente mit modernem R'n'B-Verständnis.
Review von Kai Kopp"Lieder in a moll"? Beethovens Mondscheinsonate, die "Songs In A Minor" einleitet, steht in cis moll und Alicia spielt sie in der Originaltonart. Auch der Rest des Albums strotzt nicht gerade vor weißen Tasten. Der Titel des Albums bleibt mir ein Rätsel. Die Musik erscheint dafür umso rätselfreier als eine perfekte Fusion alter Motown-Elemente (die Piano-Licks, die Streicherarrangements und die Chorsätze) gepaart mit einem modernen R'n'B-Verständnis. Die Zeit ist reif, um der Musik den Soul zurück zu geben, und so schießt das Album von 0 auf 1 in den Billboard-Album-Charts.
Das erste Highlight erreicht meine Ohren mit der Singleauskopplung "Fallin'". Die Nummer basiert auf einem "House Of The Rising Sun"-Groove und erinnert alle fortschreitenden Semester zwangsläufig an die guten alten Zeiten. Nach einem Ausflug zu "Papa Was A Rolling Stone", an den mich das Intro von "Rock Wit U" erinnert, kommt die mit Sicherheit nächste Single "A Woman's Worth". So eine schweinsgeile Nummer!
Die Karawane zieht weiter, das Album wird immer besser. Tatsächlich ist die zweite Hälfte von "Songs In A Minor" überzeugender als die ersten Titel. Auf meiner weiteren Reise begegne ich Stevie Wonder ("Mr. Man") und Diana Ross ("Lovin U"), einer wunderschönen Ballade ("Butterflyz") und der einen oder anderen weiteren Single.
Insgesamt schafft sich Alicia Keys eine eigene Nische im R'n'B-Dschungel. Die Mischung aus moderner Produktion (im R'n'B sind die Einflüsse des Drum'n'Bass sehr deutlich hörbar) und alten Motown-Anleihen ist einmalig. Sie bezieht sich nicht nur auf die echten Rhythm'n'Blues-Wurzeln, sie rettet hörbar deutliche Motown-Merkmale in einen modernen Kontext. Lina hat so was vor kurzem mit ihrem prima Album "Stranger On Earth" vorgeführt. Sie geht zeitlich in die goldenen 20er zurück und beweist dasselbe glückliche Händchen für die Verschmelzung von alt und jung wie Alicia Keys.
3 Kommentare mit einer Antwort
Warum 3/5? Die Review liest sich deutlich besser.
Ich gebe 4,5/5 für diesen Meilenstein.
Und ja, Lia mit "Stranger on Earth" ist nen Hammer-Album.
Ein sehr gutes Debütalbum einer talentierten Pianistin und Sängerin.
Ich muss @lautuser zustimmen. Das Review liest sich deutlich besser (4/5). Was ich nicht verstehe: Was hat Lina im Review zu suchen?
Im Endeffekt ist das ein Level, dass im Vergleich mit dem Durchschnitt immer heraussticht. Muss lautis Aussage revidieren: klare 5/5
WORD!