laut.de-Biographie
Angra
Sepultura verkörpern mit Sicherheit den größten und bekanntesten brasilianischen Exportschlager in Sachen harter Musik. Eine gute Spur melodischer gehen Angra zu Werke, die ebenfalls schon seit 1991 in der Metal-Szene aktiv sind.
Ihren Namen leiten sie von dem der Feuergottheit Angra Mainyu ab. Unter diesen Banner finden 1991 der ehemalige Viper-Sänger André Matos, die beiden Ex-Spitfire-Recken Rafael Bittencourt (Gitarre) und Marco Antunes (Drums) sowie Basser Luís Mariutti (Ex-Firebox) und der zweite Gitarrist Kiko Koureiro zusammen. Ein Jahr nach der Gründung nehmen sie ein Demo auf und angeln sich damit bereits einen Deal bei Rising Sun Records.
Musikalisch zwischen Helloween, Queensryche und Dream Theater angesiedelt, haben sie auf ihrer Debütscheibe "Angels Cry" eine sehr gelungene Coverversion von Kate Bushs "Wuthering Heights" im Programm.
Da Drummer Marco kurz vor den Aufnahmen die Kurve kratzt, spielt Alex Holzwarth (Sieges Even/Rhapsody Of Fire) fast alle Drums ein. Auch Kai Hansen und Dirk Schlächter von Gamma Ray geben ein paar Einlagen zum Besten, nehmen Angra ihr Debüt doch bei den Hanseaten im Studio auf.
In Japan und im heimischen Brasilien verkauft sich die Scheibe wie geschnitten Brot. Mit Neudrummer Ricardo Confessori geht es zunächst mit AC/DC auf Tour, und anschließend als Headliner durch Brasilien. Nach den "Monsters Of Rock"-Festivals mit KISS, Black Sabbath und Slayer setzen sie auch nach Europa über. Dort spielen sie einen Großteil von "Holy Land" ein, fügen aber in ihrer Heimat noch jede Menge folkloristischer Instrumente hinzu, die sich perfekt in die Musik einbetten.
Nach Japan und Brasilien kommt nach und nach auch Nordamerika auf den Geschmack, nachdem Century Media dort alle bisherigen Alben neu auflegen. 2000 sind Angra in Europa zunächst mit Time Machine, dann mit Stratovarius unterwegs, ehe es innerhalb der Band zum Bruch kommt.
André, Luís und Ricardo verlassen das Line-Up, um nach einer kurzen Pause Shaiman zu gründen. Kiko und Rafael geben Anfang 2001 bekannt, als Angra weitermachen zu wollen. Eduardo Falaschi (Ex-Mitrium/Opium/Symbols) holen sie sich als neuen Sänger ins Boot. Die Rhythmusfraktion setzt sich aus Drummer Aquiles Priester und Basser Felipe Andreoli zusammen.
Einen ersten Eindruck geben die neuen Angra 2001 mit der Scheibe "Rebirth". Die deutsche Connection bleibt erhalten, denn dieses Mal übernimmt Pink Cream 69-Basser Dennis Ward den Mix.
Weiterhin veröffentlichen sie EPs und Live-Scheibe, die weitgehend nur Die Hard-Fans interessieren. Nicht nur die freuen sich zwei Jahre später allerdings über "Temple Of Shadows". Darauf sind Gastbeiträge von Blind Guardian-Sänger Hansi Kürsch, Edenbridge-Chanteuse Sabine Edelsbacher und Gamma Ray-Fronter Kai Hansen zu hören.
Neben den Alben mit Angra arbeitet Edu auch an seinem Soloprojekt namens Almah, mit dem er 2006/2007 das erste Album veröffentlicht. Als bei Angra vor allem bezüglich des Managements immer mehr Probleme auftauchen, liegt die Band zunächst einmal auf Eis, weswegen Edu aus Almah eine vollwertige Band macht. Daran nimmt auch sein Angra-Kollege Felipe teil, der ebenfalls am zweiten Album "Fragile Equality" mitarbeitet.
Zwei Jahre passiert bei Angra nichts, ehe sich die Band Anfang 2009 nochmal aufrafft und gemeinsam neue Songs schreibt. An die Drums ist Ricardo Confessori zurück gekehrt. Mit ihm veröffentlichen Angra im September 2010 "Aqua".
Danach herrscht für fast fünf Jahre abermals Funkstille. Dennoch muss es zwischenzeitlich bandintern gebrodelt haben, denn auf "Secret Garden", das Anfang 2015 erscheint, fehlt Sänger Eduardo Falaschi, und auch Trommler Ricardo Confessori hat seine Sachen gepackt. Stattdessen wurde 2013 vorrübergehend der italienische Rhapsody Of Fire-Fronter Fabio Leone eingestellt, der 2010 und 2011 auch schon bei Kamelot den Interims-Sänger gab. Auf dem Schlagzeughocker hat es sich derweil Bruno Valverde bequem gemacht.
Für den Titeltrack der Platte rekrutierten Angra außerdem Simone Simons von Epica für einen Gast-Auftritt, während auf "Crushing Room" die Queen of Metal Doro Pesch Gesangsparts beisteuert. Für eine weitere Überraschung sorgt das Quintett zudem mit "Synchronicity", einer Cover-Version des alten Hits von The Police.
1 Kommentar
Schade, dass ihr kein Review von Secret Garden habt. Meiner Meinung nach eines der besten Power/Progressive-Metal Alben der letzten Jahre.