laut.de-Kritik
Spährische Verzerrer und dramatische Riffs aus Kanada.
Review von Amelie KöpplFeel-Good-Mucke braucht man im Sommer. So gesehen könnte man bei den Arkells aus einer Kleinstadt im kanadischen Ontario fündig werden. Mit straightem Rock und entspannten Alltagstexten im Gepäck lassen sich die fünf Jungs auch mal gerne von Pop oder Indie beeinflussen.
Der passende Auftakt für diese engagierte junge Rockband ist "Deadlines". Denn von spährischen Verzerrern bis dramatischen Riffs ist hier alles geboten. "Pullin' Punches" lässt sich da schon eher als genrefremd einordnen. Statt nur geradeaus zu rocken, lassen Arkells hier ihren Melodien freien Lauf und betreten damit The Gaslight Anthem-Pfade. Die amerikanischen Indierocker sind nicht die einzige Band, mit denen die Arkells gerne verglichen werden.
"Oh, The Boss Is Coming!" ist trotz sehr simpler Thematik ein Track, wie er auch auf einem der frühen Foo Fighters-Alben hätte vertreten sein können. Überhaupt bietet "Jackson Square" viele impulsive Momente, die schon vor einem Them Crooked Vultures-Publikum bestehen konnten.
"No Champaign Socialist" bietet Mundharmonika-Elemente auf, die an klassisch-amerikanischen Rock erinnern. In "Ballad Of Hugo Chavez" beweisen die Genrequerschläger aus Kanada ein Händchen für hübsches Klavierspiel, wie man es nicht nur von Sara Bareilles, sondern auch von frühen Motown-Platten kennt.
"John Lennon" ist ein enthusiastischer Lovesong, der von einer neu entflammten Liebe zum Mädchen von Nebenan erzählt. "I'm so lost and I live just around the corner." In ihren besten Momenten klingen die Arkells unbeschwert und eingängig zugleich. Für einfallsreichen und bodenständigen Rock'n'Roll braucht es sicherlich keine amerikanische Großstadt.
2 Kommentare
1. Hamilton, ON ist mit mehr als einer halben Million Einwohner keine Kleinstadt.
2. "John Lennon" ist kein Lovesong.
3. Spährisch?
Die orientieren sich aber ganz schön an Gaslight Anthem oder kommt mir das nur so vor.