laut.de-Kritik

Tobias Sammet führt seine "Metal Opera" weiter.

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Dafür, dass der ursprünglichen "Metal Opera" von 2001 bzw. 2002 eigentlich nichts mehr folgen sollte, geht Tobias Sammet mit seinem Avantasia-Projekt mittlerweile aber richtig in die Vollen. 2008 kam das überaus erfolgreiche "Scarecrow"-Album, dem sich diverse Festival-Auftritte und ein paar Shows in Südamerika anschlossen.

Nun führen "The Wicked Symphony" und "Angel Of Babylon" die Geschichte weiter. Zunächst greift "The Wicked Symphony" den Bogen wieder auf. Den Anfang macht dabei einmal mehr ein überlanger Titeltrack, bei dem sich Tobi die Ehre mit Jørn Lande, Russel Allen und Oliver Hartmann gibt. Ein absolut gelungener Einstieg, der sowohl von der teils recht symphonischen Instrumentierung, wie auch vom clever aufgeteilten Gesang her voll in Ordnung geht.

Dem schließt sich speedige "Wastelands" an, für das bestimmt einige Tantieme an Helloween oder Gamma Ray fließen. Keine Frage, dass hier Michael Kiske neben Tobi das Mikro übernimmt und vollkommen überzeugt. Dass Meister Sammet einmal mehr den Bass bedient, hört man dem Mix auch recht deutlich an. Als Leisetreter war der Mann noch nie bekannt.

Ein weiterer Mann der höheren Stimmlagen leiht "Scales Of Justice" seine Stimmbänder. Die lässt der Ripper in dem relativ straighten Rocker auch kräftig vibrieren. Bis auf den Chorus ist die Nummer jedoch eine Spur zu unauffällig. Damit haben leider auch Tracks wie das düstere, schleppende "Black Wings" oder das leider oftmals jenseits der Schmerzgrenze schmalzende "Runaway Train" zu kämpfen. Daran ändert auch Bob Catley nur wenig.

Auch das balladeske "Blizzard On A Broken Mirror" kämpft trotz des starken Gesangs von Tobi und der Musical-Ausrichtung mit einigen kitschigen Momenten. Dennoch kommt das Stück dem Opera-Charakter (ähnliche wie "Runaway Train) wohl noch am nächsten.

Als gute Songs sind hingegen die recht mainstreamig ausgefallene Kooperation mit Klaus Meine bei "Dying For An Angel" oder das einmal mehr von Jørn Lande intonierte "Forever Is A Long Time" zu bezeichnen. Auch das episch-hymnische "Crestfallen" hat seine starken Momente, nervt allerdings immer wieder mit sehr unnötigem Synthiegewaber.

Zu den deutlich stärksten Songs der Scheibe gehört auch der straighte Uptemporocker "States Of Matter" der schnell ins Ohr geht, jede Menge toller Hooks besitzt und zusammen mit der recht typischen Sammet-Komposition "The Edge" einen balladesken Schlussstrich unter das erste Album setzt.

Trackliste

  1. 1. The Wicked Symphony
  2. 2. Wastelands
  3. 3. Scales Of Justice
  4. 4. Dying For An Angel
  5. 5. Blizzard On A Broken Mirror
  6. 6. Runaway Train
  7. 7. Crestfallen
  8. 8. Forever Is A Long Time
  9. 9. Black Wings
  10. 10. States Of Matter
  11. 11. The Edge

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