laut.de-Kritik
Sie liefern das bare Minimum.
Review von Paula FetzerBehemoth schrauben ihren Output zurück. Ihren Fans gönnen Nergal und Co. diesmal nur acht Songs, nachdem sie ihnen auf "Opvs Contra Natvram" zehn spendiert hatten. Dafür hatte das 2022er Werk stark geschwächelt. Wie ist also der Sound jetzt, drei Jahre später?
War es ihr Ziel, ihr dreizehntes Werk nach dem stärksten Stück zu benennen, haben Behemoth eindeutig versagt. Der Titeltrack ist sowohl lyrisch als auch klanglich ein "Wir sind harte Jungs und zeigen euch das jetzt"-Lied. Auch kurios: Die Band bringt ihren Hörern sogar buchstabieren neu bei. Das als erste Single zu veröffentlichen, war… mutig.
Schon viel besser läuft’s auf Single Nummer zwei, "The Shadow Elite", die die Theatralik verbannt und prügelnde Drums mit schrammelnden Gitarrenklängen verbindet – ganz nach dem Geschmack der Fans. "Zurück zum Demigod-Sound? Das ist verdammt geil", wird auf YouTube geurteilt.
Weniger spannend wird es auf der dritten Vorab-Auskopplung "Lvciferaeon" – ein U findet man in den Titeln mal wieder nicht - , die nur so vor Pathos trieft ("If I am God / Everyone is / If I am God / If I am not / None exists /If I am God"). Dementsprechend klingt sie auch. Gelungen ist dagegen der Übergang des flinken Solos in die letzte Minute des Songs.
"Sowing Salt" macht da schon mehr Spaß mit seinen abrupten Tempowechseln und dem gitarrenstarken Sound, um Welten besser als "To Drown The Svn In Wine". Was der Gedanke hinter dem Song war, ist mir immer noch nicht klar. Denn lyrisch würde er besser zu einer Pirate-Metal-Band passen – hört man Zeilen wie "O captain! My captain! / Your fearful trip is done / Raise anchor and sail ahead". Mit anderem Text wäre der Track überzeugender.
Was gegenüber dem Vorgänger-Album positiv auffällt, ist die Produktion. Damit schaffen sie ein gewisses Grundniveau. Mehr als das bare Minimum liefern sie aber auch nicht. Nach einem Standout-Track muss man lange suchen. "The Shadow Elite" ist noch der stärkste, später fasert das Album mit "O Venvs, Come!" und "Avgvr (The Dead Vltvre)" immer weiter aus. Schade!
6 Kommentare mit einer Antwort
Ungehört 1/5, Nergal der Szeneclown
"Auch kurios: Die Band bringt ihren Hörern sogar buchstabieren neu bei."
Betterov, Ovlov, Chvrches, Alvvays et al. have left the chat
The God Ov Shit
"The Shit Of God" ist übrigens ein Zitat aus einem Diamanda Galas-Song, aber völlig aus dem Kontext gerissen und um plumpe Religionskritik ergänzt. Eigentlich sollte die Schmerzensgeld dafür verlangen.
Du sagst es
Styling Top
Leider in der Tat schlechteste Platte
der Karriere
1/5
Beste Platte bis jetzt.