laut.de-Kritik
Erfrischend optimistische Themen wie Pest, Teufel und Apokalypse.
Review von Michaela PutzIn Sachen extremen Metal sind die Österreicher von Belphegor ja schon lange so etwas wie eine Institution. Immerhin sind sie seit beinahe anderthalb Dekaden erfolgreich im Underground unterwegs. Ihr sechstes reguläres Studioalbum "Pestapokalypse VI" erscheint zum ersten Mal bei Nuclear Blast. Darauf verfolgen sie ein Konzept rund um die erfrischend optimistischen Themen Pest, Teufel und Apokalypse, womit ihrer inhaltlichen Ausrichtung treu bleiben. Auch stilistisch gehen sie den bekannten Weg und mischen fiesen Black Metal mit nackenbrechendem Todesmetall.
Ebenso zerstörerisch wie die Pest fegen Belphegor dann ohne Rücksicht auf Verluste über den Hörer hinweg. Dass sie sich auf extremen Metal der schnellen Gangart verstehen, sollte ohnehin bekannt sein. Technisch machen sie auch diesmal keine Gefangenen, wenn sich geile Leadgitarren und Blastbeats überschlagen. Das alles setzen sie so gekonnt ein, dass sie sich an keiner Stelle in stumpfem Geknüppel verlieren. Stattdessen lösen sie in infernalischem Tempo eine wahrlich apokalyptische Atmosphäre der Dunkelheit und Beklemmung aus.
Verzerrte Gitarren leiten den morbiden Opener "Belphegor – Hell's Ambassador" ein, der dann sogleich wie die Reiter der Apokalypse zügig dahin wütet. Ein ebensolch unbarmherziges Gewitter an einem Song ist "Seyn Todt In Schwartz". Bei "Angel Of Retribution" schlagen Belphegor dann andere Töne an. Sie nehmen den Fuß vom Gaspedal und walzen plötzlich in gemäßigtem Tempo dahin.
Überhaupt frönen sie auf "Pestapokalypse VI" auch mal den langsameren Rhythmen, setzen Mid- und Umptempo sowie schleppende Gitarrenparts ein und gewähren auch geilen Melodien Raum, wie sie unter anderem auf "Pest Teufel Apokalypse" zu finden sind. Gibt es auf einigen Tracks deutsche Textzeilen, entnommen von Marquis de Sade und Goethe, ist "Bluhtsturm Erotika" eine durchgehend deutsch gesungene Nummer. Darauf tanzt der Teufel im Midtempo zu einer eingängigen Melodie den Tod. Nach Ende des Tanzes läuten Kirchenglocken "Sanctus Perversum" ein, das in gewohnt rapider Manier voran reitet.
Abschließendes Instrumental ist das stampfende "Das Pesthaus / Miasma Epilog". Ein dumpfes Keuchen verdeutlicht, dass wir am Ende dieses Höllenritts angelangt sind, der ebenso schlimm tobt wie die Pest. Dafür sorgt auch die Top-Produktion von Andy Classen. Ein fantastisches Album, das der Leibhaftige selbst wohl nicht besser hinbekommen hätte.
2 Kommentare
Die Band - göttlich
Das Album - göttlich
Das allergeilste ist , dass ich sie auf nem Konzert getroffen hab und die mir einfach so Autogramme gaben und wir ein wenig mitnander gelabert hatten - so muss ne Band sein
@time 2 bleed (« Die Band - göttlich
Das Album - göttlich
Das allergeilste ist , dass ich sie auf nem Konzert getroffen hab und die mir einfach so Autogramme gaben und wir ein wenig mitnander gelabert hatten - so muss ne Band sein »):
ich hab sie auch aufm wolfszeit live gesehn. hammer band, hammer lieder, hammer stimmung