laut.de-Kritik
Rasendes Tempo, starke Leads, derbe Texte.
Review von Michael EdeleRasenmäher angeschmissen und ab damit durch die Prärie. Zum achten Mal deibeln sich der Österreicher Helmuth und seine wechselnde Schar an Musikern durch die Abgründe des Black Metals und zeigen damit manch skandinavischem Gesellen, wo die Meisterstücke abgeliefert werden.
Kompromisse gab es bei Belphegor noch nie, und auch auf "Walpurgis Rites - Hexenwahn" fangen sie damit auch erst gar nicht an. Wie auf den Vorgängern auch dominieren rasende Geschwindigkeiten. Schon der Opener und Titeltrack rast ohne einleitendes Intro direkt mit der Sense über's Genick und sorgt für klare Verhältnisse. Auch das für Belphegor-Verhältnisse überlange "Veneratio Diaboli - I Am Sin" legt im höllischen Tempo los, offenbart im Verlauf aber die ganze Finesse in Sachen Songwriting, die die Band mittlerweile besitzt.
Bezeichnend hierfür sind die unglaublich starken Leads, die sich Helmuth und sein Gitarrenkollege Murloch aus dem Latexärmel schütteln: sie ziehen sich durch das komplette Album. Melodien - immer gern, aber dann nur auf Riffs gelegt, die einem direkt vor die Birne knallen.
An den Belphegor-Prinzipien wird jedenfalls nicht gerüttelt, und da müssen natürlich auch entsprechend derbe Texte her. Hör ich das richtig bei "Hail The New Flesh"? Dein süßer Mund, mit Rotze überspült, ich lecke dein Gesicht - uärgh! Naja, wenn's nicht schmeckt, selber Schuld, oder?
Mit "Der Geistertreiber" ist auch so was wie die Fortsetzung von "Sexdictator Lucifer" vom Vorgänger "Bondage Goat Zombie" dabei. Deutsches Textgut, rrrrrollendes 'r' und ein schleppendes Tempo, das deutlich aus dem übrigen Material herausragt. Die Atmosphäre des Songs ist aber einfach genial, und auch wenn die Sirene im Refrain anfangs ein wenig nervt, passt letztendlich sogar das ins Bild.
Nachdem es mit dem gefesselten Ziegenzombie letztes Jahr bereits in die Verkaufscharts ging, darf man wohl gespannt sein, wie weit es mit der Hexenjagd nach vorne geht. Ein wenig Provokation hat für ein entsprechendes Medienecho ja noch nie geschadet.
6 Kommentare
@Meister Edele (« Dein süßer Mund, mit Rotze überspült, ich lecke dein Gesicht - uärgh! Naja, wenn's nicht schmeckt, selber Schuld, oder?
Mit "Der Geistertreiber" ist auch so was wie die Fortsetzung von "Sexdictator Lucifer" vom Vorgänger "Bondage Goat Zombie" dabei. »):
Ahahahahahahaha!!!
Danke für die tolle Review. Ich hab mich bei den Äußerungen kaputtgelacht.^^ Natürlich ist das Album garantiert wieder gutes Kohlekellergeknüppel. Aber allein schon wegen der Wortwahl und dazu noch diese ganzen Albumtitel.. hihihua.
gefallen dir solche texte wirklich????
Alles nach 'Necrodaemon Terrorsathan' finde ich langweilig, aber 'Reichswehr In Blood' ist wirklich ein ausserordentlicher Titel.
also der sänger hat aufjedenfall ne gute stimme
Zitat (« "Reichswehr In Blood" »):
Erstmal auf sowas kommen.
Bei dem kranken Humor können sich die Jungs solche Späße erlauben, das mag ich.
@prinz_eugen (« gefallen dir solche texte wirklich???? »):
Natürlich nicht, aber ich lach mir gern einen ab über sowas.