Porträt

laut.de-Biographie

Bizzy Montana

Eines ist ihm wichtig: "Mein Name stammt nicht von Al Pacino in Scarface ab, obwohl das zufälligerweise mein Lieblingsfilm ist." Der Oscarpreisträger spielt in dem Streifen den Drogenboss Toni Montana.

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"Bizzy kommt von Business. Seit ich 15 bin, nennen mich meine Freunde so", und das, obwohl der Mann nicht etwa auf dem harten Pflaster deutscher Großstädte strugglen musste, sondern im beschaulichen Müllheim bei Freiburg.

Bereits mit 14 kramt Daniel Ott, Jahrgang 1983, in der Plattensammlung der Eltern. Inspiriert von einer Reportage über Grandmaster Flash beginnt er, Platten von Konstantin Wecker zu scratchen, bevor sich die Eltern erbarmen und ihm ein Acht-Spur-Keyboard schenken.

Die Konsequenz ist absehbar: "Ohne es zu merken, wurde ich mit meiner Musik immer besser und in der Schule immer schlechter." Mit dem Realschulabschluss in der Tasche schmeißt er das Gymnasium und widmet sich den großen Leidenschaften eines Jugendlichen im Hip Hop-Wahn: Platten auflegen, Beats basteln, chillen, kiffen.

Mehr um die Eltern zu beruhigen, bewirbt er sich bei einem Baumarkt und zieht eine Ausbildung durch, bevor die Musikleidenschaft erste Früchte trägt. 2005 erscheint das Müllheimer "Blockbustah"-Mixtape seiner Crew. Einige Tracks schickt er an namhafte Labels.

Bizzy Montana - Bizzy EP
Bizzy Montana Bizzy EP
Zwischen Familie, Frust und dem Ernst des Lebens.
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Das Glück trifft den tüchtigen Produzenten: Bushido, der bestverkaufende deutsche Rapper, kriegt das Ding in die Finger. Auf dem ersten Ersguterjunge-Labelsampler darf Bizzy postwendend mitrappen und steuert auch Beats bei.

Das stößt die Tore weit auf für eine Kollabo mit einem anderen Durchstarter des Jahres 2006: Gemeinsam mit Chakuza nimmt der Badener in nur zwei Wochen das hervorragende Streetalbum "Blackout" auf. Der Hype reicht, um das Untergrundtape bis auf Platz 69 der Charts zu bringen.

Auch das Solodebüt "Mukke Aus Der Unterschicht" geht ein Jahr später in die Charts. Doch kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Neben Tracks für die folgenden Labelsampler arbeitet der Rapper an den Nachfolgern der "M.a.d.U."-Trilogie (2 und 3). Nach einem kurzen Auftritt in Bushidos Kinofilm "Zeiten Ändern Dich" findet die Karriere bei Ersguterjunge jedoch ein Ende: Die Verträge werden nicht verlängert. Böses Blut zwischen beiden Parteien gebe es jedoch nicht.

Über Wolfpack Entertainment veröffentlicht Bizzy das Mixtape "Ein Hauch Von Gift", bevor er bei Vegas Freunden von Niemand eine neue Labelheimat findet. Hier fühlt er sich wohler, das Verhältnis zu Labelboss, Kollegen und Fans mutet schon fast familiär an. Aus einem Hauch wird trotzdem reines "Gift"; Bizzy hat offenbar ein Faible für Fortsetzungen.

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So geschieht es, dass er seine "M.a.d.U."-Trilogie nach zwei Jahren der musikalischen Abstinenz (abgesehen von Beiträgen auf dem FvN-Labelsampler) um einen vierten Streich erweitert.

"Die Schlange, die zwei Köpfe hat", ersteht im Frühjahr 2017 ebenfalls wieder auf: Bizzy schiebt seiner "Blackout"-Kollaboration mit Chakuza einen zweiten Teil hinterher.

Privat bleibt dagegen alles beim Alten: Statt sich auf das schlecht kalkulierbare Rapgeschäft zu verlassen, setzt Bizzy Montana, inzwischen Familienvater, auf seinen ganz bodenständigen Beruf als Möbelpacker.

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