Porträt

laut.de-Biographie

Black Milk (USA)

Detroits Geschichte schwarzer Musik ist lang und an ihr wird jeden Tag aufs Neue weiter geschrieben. Die Anfänge liegen im Jazz während der Harlem-Renaissance und der goldenen Motown-Ära.

Black Milk - Fever
Black Milk Fever
Detroits Dilla findet die richtigen Raps.
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Jüngere Ereignisse ließen Namen wie Eminem mitsamt D 12, Obie Trice, Royce Da 5'9" und Slum Village entstehen. Doch im Jahr 2006 ist es Hip Hop-spezifisch eher still um die Motor City. Bis zum Mord an Proof, dem krankheitsbedingten Tod J Dillas - und nicht zuletzt wegen der musikalischen Auferstehung des Detroit-Raps dank Künstlern wie Black Milk.

1983 geboren, liefert Curtis Cross aka Black Milk im Jahr 2002 bereits mit 18 Jahren seinen ersten Auftritt im Rap-Zirkus ab. Für Slum Villages drittes Album "Trinity (Past, Present and Future" steuert der Jungspund den Beat für "What Is This" bei und knüpft so den Kontakt zur florierenden Detroiter Szene um Slum Village und deren Hausproduzenten Jay Dee.

Ein Einfluss, der Spuren hinterlässt. Nicht nur im Sound von Black Milk, der sich mit seiner MPC auf Sample-basierte, klassische Arrangements konzentriert, sondern auch hinsichtlich seiner eigenen Ambitionen am Mic. Die erste Liebe gilt der MPC, aber vom Mikrofon selbst kann auch Black Milk, wie das große Vorbild Jay Dee, nicht die Finger lassen.

2004 schließt sich Milk mit dem Produzenten und Musiker Young RJ zusammen und gründet das Duo B.R. Gunna, das im gleichen Jahr nicht nur das Mixtape "Dirty District, Vol.2" veröffentlicht, sondern auch den Großteil der Produktionen für Slum Villages "Detroit Deli" übernimmt. Eine Möglichkeit, die Milk in erster Linie seinem Kollegen Young RJ zu verdanken hat, da es sich bei ihm um den Sohn des Labelchefs von Barak Records, R.J. Rice, handelt, auf dem "Detroit Deli" erscheint.

Auch für ihr selbst betiteltes fünftes Album greifen Elzhi und T3 von Slum Village auf das junge Produzenten-Duo zurück. Auf ihren altbewährten Sound müssen sie somit nicht verzichten, weil sich Young RJ und vor allem Black Milk an den Altmeistern Detroits und New Yorks orientieren.

Der Schulterschluss zahlt sich aus. Nicht unbedingt in Sachen Verkaufszahlen, aber beide Alben zeigen, dass die Band auch ohne ihren Mastermind Jay Dee funktioniert. Die breite Masse erreicht eine von Black Milks Produktionen dennoch. Der Detroiter Autohersteller Chevrolet verpflichtet Slum Village als Werbeträger und ihr Song "Ez Up", eingespielt von Black Milk, läuft als Werbejingle landesweit im TV.

Doch Black Milk will nicht hinter den Kulissen bleiben. Eine Handvoll Labels haben ohnehin schon die Köpfe nach dem Newcomer gereckt. Nach der Veröffentlichung des Mixtapes "Sound Of The City" und der EP "Broken Wax" unterzeichnet Milk schließlich 2006 einen Vertrag bei dem New Yorker Label Fat Beats Records und wird somit Kollege von Künstlern wie Louis Logic, J-Live, Count Bass D und Ugly Duckling. Nicht schlecht für einen erst 23-jährigen Jungspund.

Sein Talent und die ansteigende Auftragslage geben Fat Beats Recht. Black Milk produziert in Folge für Canibus, das Rückkehr-Album "Desire" von Pharoahe Monch und sogar für den Mainstream-Longplayer "Rotten Apple" von G Unit-Recke Lloyd Banks. Trotzdem bleibt dem Arbeitstier Black Milk Zeit, sich seinem eigenen Debüt zu widmen.

Im März 2007 erscheint "Popular Demand" und präsentiert den Produzenten/Rapper als vielseitigen, wenn auch auf den Detroit-Sound eingeschworenen Hip Hop-Künstler. Mit Unterstützung der Detroiter Kollegen Guilty Simpson, Phat Kat, Slum Village, Baatin und dem Fat Beats-Labelpartner One.Be.Lo liefert Milk eine frische Neuauflage dessen, was mit dem Tod von J Dilla ziemlich genau ein Jahr zuvor zu Ende gegangen ist.

Mit Guilty Simpson verbindet Black Milk bald noch ein anderes Projekt: Zusammen mit Heltah Skeltah-Schwergewicht Sean Price heben sie 2009 die Supergroup Random Axe aus der Taufe. Auf das selbstbetitelte Debüt-Album muss die sabbernde Fangemeinde zwar satte zwei Jahre warten. Dafür ziehen dann aber auch drei Untergrund-Rap-Heroen an einem Strang.

Alben

Black Milk - Fever: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2018 Fever

Kritik von Yannik Gölz

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