laut.de-Kritik

Gefrickel und Geschrei: Grindcore mit Message.

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Grindcore mit Message: Dafür sind nicht nur Napalm Death seit Jahren bekannt, sondern auch Cattle Decapitation, die auf ihre Art bereits seit 1999 gegen den Fleischverzehr und vor allem die damit einhergehende Behandlung von Tieren mobil machen.

Trotz der heftigen Brachial-Töne haben sie sich damit auch in der Hardcore-Szene einen guten Ruf und einige Freunde erspielt. Dabei bewegen sie sich mit Songlängen oftmals weit jenseits der drei Minuten-Marke doch weder im typischen Hardcore-, noch Grindcore-Gefilden. Gerade das macht die Band mit dem inflationär hohen Drummer-Verschleiß aber aus: sie halten sich nicht an irgendwelche Genrevorgaben, Trends oder sonstwas und ziehen ihr Ding einfach souverän durch.

Damit ist auch schon fast klar, was es auf "The Harvest Floor" zu hören gibt, nämlich eine technisch und spielerisch nahezu perfekt Mischung aus Grindcore und Death Metal. Jede Menge Breaks, Frickelei von Gitarre und Bass und Gebrüll, Geschrei und Gezeter von Front-Urmel Travis Ryan. Damit aber nicht genug, lassen sich die Amis immer wieder ein paar Überraschungen einfallen und motzen ihre Scheibe damit erheblich auf.

Das geht bereits mit dem Opener "The Gardeners Of Eden" los. Hier glänzen akustische Gitarren im Mittelteil in einem ohnehin ziemlich abwechslungsreichen Song. Für die unmenschlichen Geräusche, die Travis hier ständig von sich gibt, ist der Track immer wieder ungewöhnlich melodisch. Das kann man von "A Body Farm" nicht unbedingt behaupten, regiert hier doch weitgehend die rasende Wildsau. Vom technischen Aspekt her sind die Jungs nach wie vor über jede Kritik erhaben.

Auch "The Product Alive" strapaziert die Nerven mit einigen sehr schrägen und disharmonischen Tönen. Allerdings ertönen einige Stakkato-Riffs, die sich gewaschen haben. Wer nicht glaubt, dass die Jungs auch eingängig klingen können, der lausche in "In Axestasy" (genialer Titel und klasse Wortspiel) rein. Die Nummer groovt eingangs ganz gewaltig und simpel, was aber natürlich nicht lange vorhält, denn bald schon zerlegen Cattle Decapitation alles wieder.

Ihren Humor und Sinn für Ausgefallenes stellen sie nicht nur mit "Into The Public Bath" unter Beweis. Hier kann sich Ryan über Frei- und Hallenbäder auskotzen. Auch der überhaupt nicht zum Rest der Scheibe passende Titeltrack zeugt davon. Auf drei Minuten hätte man das Ding aber nicht unbedingt aufblasen müssen.

Da hätte man eher dem elektrischen Cello von Jackie Perez (Grayceon, Amber Asylum) ein wenig mehr Platz einräumen können. Aber auch so ist der stimmungsvolle Beginn von "Regret & The Grave" sehr atmosphärisch und gelungen. Den grundlegenden Rahmen bildet aber natürlich nach wie vor der bekannte Extremsound, den auch Bands wie Cephalic Carnage oder Origin so ausgiebig frönen.

Trackliste

  1. 1. The Gardeners Of Eden
  2. 2. A Body Farm
  3. 3. We Are Horrible People
  4. 4. Concrete
  5. 5. The Ripe Beneath The Rind
  6. 6. The Product Alive
  7. 7. In Axestacy
  8. 8. Into The Public Bath
  9. 9. The Harvest Floor
  10. 10. The Grave
  11. 11. Pandemic: The Damnation Epic: The Making Of

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