laut.de-Kritik
Geburtstagsständchen mit mächtigen Grooves.
Review von Daniel StraubEr gehört zu den ganz großen im Technogeschäft: seit knapp 20 Jahren steht der Frankfurter DJ und Produzent Chris Liebing für dunklen Drive, mächtige Grooves und vollen Schub auf der Tanzfläche. Die letzten zehn davon hat er außerdem noch in der Funktion als Labelmanager von CLR Records geprägt.
Dieser Geburtstag ist nun Anlass für die Veröffentlichung der Compilation "Ten Years CLR". Dafür hat sich Liebing von befreundeten Musikern exklusive Tracks besorgt, sich anschließend den Mixer gestellt und seinem Label ein Geburtstagständchen eingespielt.
Wie es von einem der Topplayer im Business nicht anders zu erwarten war, lässt die Auswahl der Tracks kaum Wünsche offen. Seine beiden Kumpels, der Holländer Speedy J und der Schwede Adam Beyer kommen natürlich genauso zu Ehren wie Jerome Sydenham aus New York. Während die Tracks der beiden erstgenannten kaum eine Überraschung darstellen, durfte man Sydenhams nicht unbedingt erwarten.
Einen Namen hat der New Yorker sich vor allen Dingen mit housigen Tracks auf seinem eigenen Label Ibadan gemacht. Kreativer Partner an seiner Seite war dabei oftmals Dennis Ferrer.
In letzter Zeit schaltete Sydenham aber einige Gänge nach oben und produzierte hauptsächlich funktionelle Techhouse-Tools für den Mainfloor, die unter anderem auch auf CLR sowie Adam Beyers Label Drumcode erschienen sind. Für den auf "Ten Years CLR" zu hörenden Track "Two Ninety One" hat er sich mit seinem New Yorker Kollegen Function alias Davis Sumner ins Studio begeben und eine schwere Groovewalze produziert.
Es zeichnet Chris Liebing aus, dass er sich trotz der vielen Jahren im Business ein offenes Ohr bewahrt hat. Und so finden sich neben bekannten Artists wie Speedy J, Alex Bau, Green Velvet, Adam Beyer und Jerome Sydenham mit Monoloc alias Sascha Borchardt, Brian Sanhaji, Pfirter alias Juan Pablo Pfirter und Tommy Four Seven auch vier Produzenten, die zu einer neuen Generation von CLR-Künstlern gehören.
Ganz egal ob etabliert oder neu dabei, eines haben alle Artists auf "Ten Years CLR" gemeinsam. Wie auch im House-Bereich, so dreht man auch im Techno in letzter Zeit das Tempo etwas runter und lässt den maschinellen Charakter der Stücke bewusst im Hintergrund.
Der große Gewinner dieser Veränderungen ist der Groove, das zeigt das Set von Chris Liebing. Beste Stimmung bei den anstehenden Livedates dürfte damit garantiert sein.
1 Kommentar
really f***ing phat, indeed. crank that up! headphones? No, thanks