laut.de-Kritik
Wieso sollte sich diese Band eigentlich entschuldigen?
Review von Michael Edele15 Jahre und sieben Alben liegen hinter Clawfinger, und dennoch hat man wieder das Gefühl, die Band müsse sich fast schon dafür schämen, dass sie sich noch nicht aufgelöst hat. Wieso eigentlich? Nur, weil sie den Erfolg der ersten Scheiben nicht mehr erreicht, geschweige denn toppen konnte? Dann dürfte es aber einige Bands nicht mehr geben ...
Außerdem hat sich das Quintett schon 2005 mit "Hate Yourself With Style" formschön zurückgemeldet. "Life Will Kill You" zeigt, dass mit den Skandinaviern noch zu rechnen ist. Der Opener "The Price We Pay" hat zwar einen schweren Pain-Einschlag mit den Streichern im Hintergrund, groovt dabei aber wie Sau und ist extrem tanzbar - sehr tanzbar. Der anschließende Titeltrack klingt dem Namen nach zwar eher nach Type O Negative, musikalisch ist das eingangs aber eher industriallastig. Sobald Zakk einsetzt und das Introriff verschwindet, glaubt man aber eher "We Will Rock You" von Queen zu hören.
Danach treibt "Prisoners" deutlich nach vorn. Auf die tempomachende Strophe folgt ein fast schon hymnischer, melodischer Chorus. Die Kombination aus treibenden Strophen und tollen Melodien im Refrain gehört zu den Trademarks der Skandinavier. So folgen Tracks wie "None The Wise", "Where Can We Go From Here" oder "Falling" mehr oder weniger diesem Muster, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Die Songs sind gut arrangiert und können für sich alleine stehen.
"Final Stand" legt einmal mehr das Faible für orientalische Klänge offen und nimmt das Tempo ziemlich raus. Trotzdem fesselt der Song durch seinen erdrückende Schwere. Ist "Little Baby" musikalisch zunächst rein elektronisch ausgerichtet und vielleicht nicht jedermanns Sache, gewinnt der Song hauptsächlich durch die textliche Thematik an bedrückender Atmosphäre. Zakk liefert sich mit einer nicht genannten jungen Dame ein Duett und porträtiert das Thema Kindesmissbrauch auf eindringliche Art und Weise. Vor allem die plötzliche Gitarreneruption am Ende der Nummer ist bezeichnend.
"The Cure & The Poison" braucht zwei Minuten geht dann aber mit einem recht guten Drive, trotzdem kein Highlight der Scheibe. Dafür macht "It's Your Life" wieder richtig Spaß, erinnert der Track doch ein wenig an "Distortion Sleep" von Soilwork. Sowas nennt man wohl einen perfekten Nackenbrecher. Mit "Carnivore" steht schließlich schon der Rausschmeißer an und lässt noch mal die volle Gitarrenmacht ran. Vom Stil her hört man gewisse Ähnlichkeiten zum Titeltrack des Vorgängeralbums.
Auch wenn sich Clawfinger in Sachen Covergestaltung nicht gerade wieder überschlagen, legen sie trotzdem eines ihrer bis dato besten Alben vor. Wer die Band schon abgeschrieben hatte, sollte sich eines Besseren belehren lassen.
11 Kommentare
also eddy, jetzt mal unter uns holzfällern: das was ich in deinem podcast von der neuen platte gehört habe, ist doch wohl das größte selbstplagiat seit ac/dc. leider qualitativ in einer ganz anderen liga. gerade wenn man nebendran noch "nigger" von 1952 hört, woran die neuen songs auch nur in sachen titel-plakativität rankommen. da spielen sie übrigens in einer liga mit sarah connor, siehe: "naughty but nice", "from zero to hero" <-> "the price we pay", "life will kill you" ...
wat? clawfinger gibt's schon seit 1952? fuck, die rockgeschichte muss umgeschrieben werden!
olsen hat zugeschlagen
Ok
du laberst echt nur scheiße. "herzeleid" wurde von jacob hellner produziert, der vorher auch schon mit clawfinger gearbeitet hatte, das war's dann aber auch.
zur zeit geh ich bevorzugt mit cordas aufs klo, aber das gehört nicht hierher. nein, ich wundere mich einfach dass du diese heinis mit englischkenntnissen eines vorschülers und einem sound, den echt keiner mehr braucht, so ordentlich wegkommen lässt. anscheinend schicken wir dir immer noch nicht genug gute cds