laut.de-Kritik
Groovende Thrash-Walzen, garniert mit ungarischer Folklore.
Review von Michaela Putz"I'm outcast" schreit uns Zoltàn zu Beginn des aktuellen Albums entgegen. Alles beim Alten, denkt man sich sogleich. Schon das aktuelle Cover verweist darauf, dass Ektomorf sich wieder in das Gebiet begeben, in dem sie sich etabliert haben: Der Fronter schreit sich die Seele aus dem Leib, dazu gibts groovende Neo-Thrash-Walzen mit einer Portion ungarischer Folklore.
Ein Didgeridoo eröffnet den Gebolze-Reigen, der mit heftigen Riffs loslegt. Zwar gerät der Opener und Titeltrack "Outcast" noch etwas eintönig (nach dem zehnten Mal "I'm outcaaaast" hat es auch die kleine Republik hinter den Alpen namens Österreich verstanden). Doch schon der nächste Track macht das wieder wett, "I Choke" reißt ungemein mit und groovt, was geht. Bei "Ambush In The Night" zeigt sich dann, dass sich bei den Ungarn doch etwas getan hat. Sind sie doch bisher eher für geradlinige und simpel knallende Nummern bekannt, ist das Songwriting auf "Outcast" ausgefeilter als bisher.
Neben diversen Tempiwechseln tauchen mehrere Breaks, geile Leads und Soli auf, um die gewohnten Nackenbrecher zu garnieren. Doch wären sie nicht Ektomorf, wenn das nun bedeuten würde, dass hier wild experimentiert wird. Im Mittelpunkt stehen immer noch brachiale Musik mit wenigen Akkorden sowie wutentbrannter und aggressiver Schreigesang. Fette, teils schleppende, Riffs fliegen uns um die Ohren, vorangetrieben von Jòzsef an den Drums, und vermischen sich mit folkloristischen Klängen.
Mit "Who Can I Trust? (Prayer)" haben sich Ektomorf dann noch an eine überzeugende Ballade gemacht, die sie mit Akustikgitarren in Szene setzen und die definitiv zu den stärksten Songs des Albums gehört. Danach pusht "Leave Me Alone" wieder das Energielevel. Äußerst dynamisch kommt der nächste Track daher, das The Prodigy-Cover "Fuel My Fire", das ohne elektronischen Firlefanz einen äußerst coolen Metal-Songs hergibt.
Auch die restlichen drei Tracks fetzen noch ordentlich dahin, womit Ektomorf ein durchgehend intensives Album geschaffen haben, das an Ideenreichtum und Vielfältigkeit zugenommen hat. Trotzdem verzichten sie nicht auf Nummern, bei denen es im Moshpit heiß hergehen dürfte. Damit haben Ektomorf wohl ihre bis dato beste Platte am Start.
4 Kommentare
Diese Band aus Ungarn, der mit diesem Album ein Kunstwerk gelungen ist, steht ihren Vorbildern Sepultura/Soulfly aus Brasilien in nichts nach. Die Stimme kommt trotz Akzent super rüber und überzeugt. Die Band gibt alles. Diese Platte ist für alle Metal-Plattensammlungen ein muss.
ja.. bin auch zufrieden mit dem album, auch wenn die ähnlichkeiten zu soulfly nicht zu überhören sind.
@Steve2801 (« Diese Band aus Ungarn, der mit diesem Album ein Kunstwerk gelungen ist, steht ihren Vorbildern Sepultura/Soulfly aus Brasilien in nichts nach. Die Stimme kommt trotz Akzent super rüber und überzeugt. Die Band gibt alles. Diese Platte ist für alle Metal-Plattensammlungen ein muss. »):
hab schon sepultura/soulfly platten, brauch da nicht noch die kopie.
ABer geil sind se trotzdem!!!! Keine Frage!