laut.de-Biographie
Etienne de Crécy
Etienne de Crécy stammt aus Lyon, der Metropole des Beaujolais. Über den Umweg Dijon landet er schließlich im Pariser Vorort Versailles, wo er im Alter von 15 Jahren mit Mr. Leam und Pierre Michel Levallois eine Kombo namens Louba gründet. In dieser Zeit gehörten u.a. auch die Band Orange, aus der später Air hervorgingen, Alex Gopher und Xavier Jamaux zu ihren Wegbegleitern.
Nach dem Bandsplit von Louba zieht de Crécy in die französische Hauptstadt und bekommt die Möglichkeit, als Music Engineer beim Studio Plus XXX einzusteigen. Bei der Studioarbeit lernt er Phillippe Zdar kennen, der mit ihm auf einer Wellenlänge liegt. Zusammen wurschteln und samplen sie sich durch ihre Plattensammlungen und beginnen, Tracks zu produzieren.
1991 veröffentlichen de Crécy und Zdar auf dem eigens dafür ins Leben gerufenen Label Motorbass die "Motorbass EP", die vor allem in der englischen Musikszene begeistert aufgenommen wird. Motorbass wird der ständige Name des Duos. Aber Zdar verwendet vorerst seine Zeit für Hip Hop-Produktionen für Jungs wie MC Solaar, und Etienne versucht sich weiter als Engineer.
Mit seinen alten Kumpels Alex Gopher und Pierre Michel gründet de Crécy das Plattenlabel Solid. Der erste Output ist die von Etienne 1994 produzierte Gopher-EP. Zwei Jahre später erscheint "Pansoul", der Debüt-Longplayer von Motorbass, und wird prompt zur Platte des Monats des englischen Muzik Magazines. Noch erfolgreicher ist die Solid Records Compilation "Superdiscount" mit Remixversionen von Air und Alex Gopher, und vor allem die Singleauskopplung "Prix Choc" bringt Etienne den Durchbruch auf breiter Ebene.
Bei den Videos zu "Am I Wrong" und "Scratched" vom "Tempovision"-Studioalbum greift Etienne zurück auf die Hilfe seines Bruders Geoffroy, einem 3D-Animator. Beim gut zwei Jahre später erscheinenden Remix-Album zu "Tempovision" vertraut de Crécy den bewährten Kräften seiner DJ- und Produzentenkollegen aus seinem Pariser Umfeld wie Alex Gopher, Demon, Mehdi. Getreu dem Motto "never change a winning team", ruft Etienne wiederum die Bagage aus Gopher & Co ins Studio, um "Superdiscount 2" zu produzieren, das im Herbst 2004 erscheint.
In den darauffolgenden Jahren bleibt De Crécy damit beschäftigt, eine Vielzahl von Künstlern zu remixen. Für das Most-Label fertigt er die Mix-CD "House Party" an, die 2005 erscheint, und veröffentlicht auch eine Reihe von Singles unter eigenem Namen auf verschiedenen Labels, darunter auch sein eigenes Label Pixadelic. Die fasst er 2011 auf "Beats 'n' Cubes" zusammen. Im darauffolgenden Jahr kommt mit "My Contribution To The Global Warming" eine karriereübergreifende Sammlung seiner Arbeiten auf den Markt. 2015 erscheint "Super Discount 3" mit Gastauftritten von Alex Gopher oder De La Souls Dave & Pos. 2017 bringt der Franzose eine vierteilige Serie von EPs unter dem Namen "After" heraus. 2018 veröffentlicht er zusammen mit Baxter Dury und Delilah Holliday als B.E.D. ein gleichnamiges Album mit elektrogetränkten Balladen. 2019 folgt mit "Space Echo" ein Livealbum. 2021 erscheint eine Wiederveröffentlichung des ersten und einzigen Motorbass-Albums auf Ed Banger Records auf Vinyl und als Download.
Trotz seiner Zeit als Aushängeschild des French Touch ist De Crécy niemand, der sich auf Errungenschaften seiner eigenen Vergangenheit ausruht. Lieber hält er Ausschau nach frischen, modernen Impulsen.
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