laut.de-Kritik
Im Zentrum des Geschehens: ein Bassline-Generator.
Review von Gregory BritschVor ungefähr sieben Jahren, so lange ist das mittlerweile schon her, hielt in gelber Aufmachung der erste "Superdiscount" Einzug in die Plattenläden dieser Welt. Mit "Prix Choc" und "Le Patron Est Devenu Fou" hatte Etienne de Crécy alles andere als billige Hits produziert, die auch heute noch gut als House-Klassiker durchgehen, während dem damals etwa zeitgleich losgaloppierenden Hype um 'Dance Music Made in France' alsbald wieder die Luft ausging.
Wie zuvor bei Numéro 1 geben sich beim aktuellen "Superdiscount", dessen Auflage kurzerhand in schreiendes Pink gepackt wurde, abermals eine Reihe von Etiennes Buddys wie Philippe Zdar und Boom Bass von Cassius, Alex Gopher, DJ Mehdi sowie Julien Delfaud ein Stelldichein. Der eine oder andere hat wohl auch eine Gitarre ins Studio mitgebracht - öfter mal was Neues. Ein Blick auf die Tracklist zeigt, dass der Maître sich mit P2P Filesharing-Seiten im Netz auskennt und sich bei der Titelgebung offensichtlich gerne davon inspirieren ließ. Beim gemeinsamem Jammen mit Etiennes Maschinenpark muss ohnehin eine ungezwungene Stimmung geherrscht haben.
Im Zentrum des Geschehens: ein Bassline-Generator namens TB 303, an dem sich die Jungs richtig ausgetobt haben. Der verströmt entsprechen allerhand Acid-Flavour auf der Platte und setzt so manche blubbernde Harke. Etienne und seinen Mitstreitern ist es gelungen, einen mitreißenden Clubsound, eine housy Kredenz aus treibendem Tech-Funk, launischem Electro und Techno-Flächen zu schaffen. Mit einer Ausgelassenheit, bei der ein Höhepunkt den nächsten jagt, und die in gewissen Momenten auch schon mal ins Alberne abdriftet.
War der Vorgänger noch ein gediegener Mix aus Up- und Downtempo, geht "Superdiscount 2" mehr oder weniger komplett in die Offensive. Mit mehr als einer Handvoll Hits, die Rave-Alarm auf dem Floor auslösen und die Meute zum Rasen bringen können. Auf zum super Discounter, nein, Plattendealer.
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