laut.de-Kritik
Ein Party-Dauerbrenner: nicht mehr, nicht weniger.
Review von David MaurerWas den Hörer auf der neuesten Platte der Hamburger Urgesteine Fettes Brot erwartet, lässt sich nicht nur anhand des Titels erraten. Auch die Aufmachung der CD kündigt reichlich Partystimmung an: Neben Saufbildern mit nackten Ärschen im Booklet zieren unzählige Konfetti-Fetzen, die lose in der Hülle herumrutschen, die Verpackung.
Gar nicht mal so wild geht es allerdings los: mit "Wackelige Angelegenheit". Auf gelungenem Beat mit Bläsern im Hintergrund philosophiert König Boris über das Auf und Ab des Lebens: "Vom Spitzentyp zum Vollidiot sinds oft nur Millimeter.". Man kann sich eben auf gar nichts mehr verlassen heutzutage, selbst "der perfekte Schwiegersohn wurd' erwischt im Puff / das Leben ist Improvisation – sitzt, wackelt und hat Luft."
Leider machen auch Fettes Brot nicht vor dem inflationären Gebrauch von äußerst lauen Wie-Vergleichen Halt: "Ständig geht es hin und her wie Rettungssanitäter" - naja, reimt sich halt auf "Millimeter".
Im folgenden "Für Immer Immer" gelingt den Broten eine nette Hommage an die gute alte Schulzeit, in der man in jeder neuen Flamme gleich die Liebe fürs Leben sah. Zwei Wochen später wars dann vorbei, schade drum. "Ich hab' sie alle geliebt / Rom, Berlin und Paris / Und wenn ich mich erinner' / Irgendwie war es jedes Mal für immer."
Klar, Lines wie "Ich liebte ein Mädchen in Frankfurt, Oder / Wir fuhren durchs Land in ihrem alten Skoda" oder "Ich liebte ein Mädchen in Madrid / Sie hat mehr geraucht als Helmut Schmidt" kommen völlig zusammenhangslos und simpel daher. Da sich diese Struktur aber durch den ganzen Song zieht, sind die trashigen Zweizeiler irgendwie auch wieder sympathisch und machen "Für Immer Immer" auf Anhieb zum potenziellen Hit. Insterburg & Co. lassen grüßen.
"Kannste Kommen" läutet das Album dann eigentlich erst so richtig ein. Mit seinem Beat, der ein bisschen nach aufgemotztem Kinderlied klingt, und seinem erneut einfachen, aber eingängigen Text scheint der Song prädestiniert, in sämtlichen Bars auf dem Hamburger Berg aus der Jukebox zu dröhnen.
Endgültig schaltet den Partymodus dann "Toten Manns Disco" an - ein Loblied auf St. Paulis Nachtleben. In die selbe Kerbe schlagen "Mehr Gefühl" und "Josephine #schreibaby", das fortführt, was "Emanuela" und "Bettina" begonnen haben. Überhaupt reiht sich größtenteils ein Partysong an den nächsten, was angesichts des Albumtitels nicht verwundert.
Genau mit diesen Stücken zeigt das Album seine große Stärke. Die Bässe pumpen und die drei Hamburger scheinen einfach keinen Tag älter geworden zu sein. Passend zum Party-Motto hantieren sie oft mit elektronischen Sounds herum und probieren einfach mal alles aus, das irgendwie reinhauen könnte. Kein Wunder, denn bei den Beats hatten sie freie Hand: "Produziert, eingespielt, aufgenommen & arrangiert von Fettes Brot", so heißt es im Booklet.
Gerade in "Dynamit & Farben" gewinnen die Techno-Sounds die Überhand. Übrigens der einzige Song, in dem es ein wenig politisch zugeht: "Ja, vielleicht bin ich zu dumm / Doch Leute, echt, ich frag' mich / Warum die Welt um mich herum / Aus Stahlbeton und Glas ist / Für Menschen ist kein Platz / Nur Büros, die leer stehen."
Obwohl glücklicherweise auf omnipräsente Elemente wie Dubstep und Autotune verzichtet wurde, zerrt das ständige Partygedröhne auf Albumlänge aber teilweise an den Nerven, sofern man sich nicht gerade selbst in Club oder Kneipe herumtreibt.
Abwechslung bringt da zwar die erfolgreiche Vorab-Single "Echo": Die Pop-Hymne gehört mit aufgesetzt nachdenklich wirkenden Zeilen wie "Doch wozu all die ganzen Gedanken
Wenn sie keiner hört / Ich versuche, mein' Weg zu finden / Aber wie?" aber trotzdem zu den schwächsten Nummern der Platte.
Dass wir in einer "Crazy World" leben, erkennen Fettes Brot in einem ebenfalls ruhigeren Moment. Die Beschreibung gesellschaftlicher Phänomene geht über eine Aneinanderreihung beliebiger Geschehnisse aber nicht hinaus und erinnert an den Schnelldurchlauf eines TV-Rückblicks auf die letzten Jahre: "Bunga Bunga, wir sind Papst / Rücktritt wegen Plagiat / EuroHawk, teurer Spaß / Drohnen sind Millionengrab." NSU, NSA, Costa Concordia und was eben noch so alles passiert: Die verrückte Welt wird nur sehr oberflächlich beschrieben.
Da steht dem Trio das leicht selbstironische "Unmusikalisch" textlich wesentlich besser zu Gesicht: Schließlich gaben sie selbst schon zu, ohne großen musikalischen Sachverstand einfach mal drauf los geschrieben zu haben. "Unmusikalisch, komplett unmusikalisch / Nur dumm, dass die Platte leider schon wochenlang auf Platz eins in den Charts is'."
Keine Frage, in den Charts wird es wohl auch "3 Is Ne Party" weit nach oben schaffen, denn das Konzept geht auf. Die Beats passen, die Hooks sind eingängig. Textlich bewegen sich Fettes Brot auf gewohnt solidem Niveau: einfach, meist aber durchaus unterhaltsam. Dem Titel jedenfalls wird die Platte gerecht: Fettes Brot liefern mit ihrem siebten Studioalbum einen potenziellen Party-Dauerbrenner - nicht mehr, und nicht weniger.
17 Kommentare mit 106 Antworten
Muss gestehen, dass ich "Echo" eigentlich ganz knorke finde, der Beat hat was...also, es stört mich nicht, wenns mal im Radio läuft, im Gegensatz zu "Hahahahast du schon mal einen Rapper geküsst" usw.
Mich würd' mal interessieren, welche Güteklasse der Autor "KussKussKuss" verleihen würde. Weil das fand ich brutal schlecht.
gibt einige songs von denen die ich sehr gerne höre. fand das 2005er album zum beispiel recht gelungen. mit ausgelutschter partymukke kann ich aber gar nichts anfangen
Immer cooler werden die bestimmt nicht. Der 40-Jährige mit Halbglatze ist auch nicht der coolste Typ in der Szene-Kneipe, wenn er verkrampft versucht, 20-Jährige Studentinnen aufzureißen. Das war meine erste Assoziation bei dem aktuellen Brote-HDF-Video. Nicht direkt Fremdscham, aber musikalisch und auch sonst vom Entwurf her mittlerweile eindeutig näher dran an Fips Asmussen als an Fügen-Sie-hier-irgendwas-Cooles-ein.
Es ist genrell und ganz losgelöst vom Alter nicht cool "verkrampft jemanden aufzureißen". Wer einfach cool bleibt und unverkrampft Stil beweist der braucht sich um Frauen jeglichen Alters eh keine Sorgen machen. Auch nicht mit Halbglatze
Ich seh' gerade, Sodhahn hat weiter oben (ist aber auch wirklich unübersichtlich, wenn man andauernd Kommentare aufklappen muß für Leute meines Alters ) auch schon geschrieben, daß die 3 40-Jährigen Brote irgendwie komisch wirken zwischen den ganzen Kiez-Studis da in dem Clip.
Ich finde Sodi und Du ihr seht das mit dem Alter ein wenig zu eng - oder ihr zwei seid zu schnell alt geworden.
Da hat er's schon wieder getan. "Sodi".
Der Imagewechsel ist endgültig als Farce entlarvt.
Ich stimme Menschifeindi und Sodibrudi zu.
whut, allah!
Schlimmer als die Stasi hier..
Laber nicht, Schweine labern auch nicht.
Mist, ich meinte natürlich Staatssicherheit.
Nee, traurigerweise scheint sich nur beinahe jeder user hier besser an dein dämliches Geschwätz von gestern/letzter Woche/vor 6 Jahren/gerade eben noch erinnern zu können als du selbst.
Das kann ja gar nicht sein, ich schreibe hier ja erst seit 3 Tagen, vorher war ich lediglich stiller Mitleser und lautuser/Sodhahn-Fan.
lauti, saw this and had to think of you
http://www.youtube.com/watch?v=8rh6qqsmxNs
Wird langsam Zeit, dass ich mir auch mal nen neuen User zulege. Morpho muss sterben. War nett mit euch.
Der nächste Account wird eine komplett neue Ausrichtung haben, nicht mehr über Brandkatastrophen scherzen, endlich mal was für die Rentenkasse leisten und kein schlechtes Wort über den lautuser sagen.
Er wird später an dieser Stelle bekannt gegeben.
Morpho, was tust du da? Hat man dir die Gitarren abgenommen? Die Platten, die CDs? Hat lauti dich gebissen und infiziert?
*cliffhanger*
Weiß nicht, woran lag's bei dir, Crimse?
besser kann mans nicht auf den punkt bringen, enemy mine
Das Video gibt dir hoffentlich Aufschluss darüber?
Ich find mein Profilbild klasse ! *Selbstverliebtheit*
Hab neuerdings the national für mich entdeckt, warum auch immer...
recht gelungen. Paar Songs sind echt nicht der Hammer, aber "Kannste Kommen", "Crazy World", "Echo" usw. sind ganz nett.
Tausendjährige Eier selber herstellen
Tausendjährige Eier sind eine beliebte Spezialität in China. Übersetzt aus dem Chinesischen heißen die tausendjährigen Eier "Leder-Eier". Wenn Sie tausendjährige Eier schon einmal gekostet haben und Gefallen daran gefunden haben, dann können Sie die Leder-Eier auch selber herstellen.
Was Sie benötigen:
Enteneier
Sand
Lehm
ungedüngte Gartenerde
Kiefernzweige
Salz
Zitronen
gebrannter Kalk
Schwarzer Tee
Spelzen
Die Herstellung der tausendjährigen Eier ist nicht schwer. Schwer ist es, die notwendigen Zutaten zu besorgen. Berechnen Sie allein für das Aufspüren von Händlern, die die notwendigen Zutaten verkaufen, mindestens eine Woche Zeit.
Tausendjährige Eier der Varietät Songhuadàn
Die tausendjährigen Eier der Varietät Songhuadàn haben einen harten, grün-gelben Dotter. Das Eiklar ist fast durchsichtig, bräunlich fermentiert und erinnert in Farbe und Konsistenz an Bernstein. Der Geschmack ist recht salzig und streng. Das Eigelb ist schnittfest und recht hart.
Für diese Varietät der tausendjährigen Eier benötigen Sie Holzkohle, gebrannten Kalk, Salz, schwarzen Tee, Spelzen und Wasser.
Original werden für tausendjährige Eier immer rohe Enteneier verwendet. Das Rezept funktioniert aber auch mit Hühnereiern recht gut. Da Enteneier etwas anders schmecken als Hühnereier, sollten Sie versuchen, Enteneier zu bekommen, wenn Ihnen der Geschmack der tausendjährigen Eier vertraut ist.
In manchen Rezepten für Songhuadàn-Eier wird empfohlen, die Eier vor dem Einlegen gut zu waschen. Machen Sie das auf keinen Fall. Eier sind von Natur aus mit einer Schutzschicht gegen eindringende Keime versehen. Wenn Sie die Schutzschicht abwaschen, können Ihnen die Songhuadàn-Eier verderben.
Mischen Sie Holzkohle und Kalk in der Menge 2:1.
Geben Sie dann 1/4 der Kalkmenge an Salz zu der Masse.
Nun geben Sie noch einmal 1/4 der Salzmenge an schwarzen Tee in einen Topf.
Geben Sie etwas Wasser hinzu, und lassen Sie den Tee einmal aufkochen.
Geben Sie den Tee mit den Teeblättern zur bereits bestehenden Masse.
Vermengen Sie die Masse zu einem festen Brei. Fügen Sie ggf. noch etwas abgekochtes Wasser hinzu.
Hüllen Sie die rohen Eier nun dick, mindestens 7 Millimeter, in die Masse ein.
Wälzen Sie dann die Eier in den Spelzen.
Tausendjährige Eier selber herstellen
Mischen Sie nun je zu einem Drittel ungedüngte Gartenerde, Sand und Lehm zu einer homogenen Masse.
Füllen Sie eine Holzstiege mit einem Boden mit der Erdmasse. Der Boden sollte mindestens 5 cm dick sein.
Legen Sie dann die tausendjährigen Eier so auf den Erdboden der Holzstiege, dass zwischen den Eiern noch etwas Platz ist.
Geben Sie nun so viel von dem Erdgemisch über die tausendjährigen Eier, dass die Eier mindestens 5 cm hoch mit der Erdschicht bedeckt sind.
Stellen Sie die Holzstiege an einen luftigen, trockenen und kühlen Ort.
Die Eier benötigen rund 50 Tage Fermentationszeit. Nach 45 Tagen können Sie bei einem Ei testen, ob der Fermentationsvorgang abgeschlossen ist.
Dann entfernen Sie die anhaftenden Spelzen und den Aschebrei und waschen die Eier gründlich ab..
Anschließend werden die Eier vorsichtig gepellt und in Achtel geschnitten mit Sojasoße serviert.
Genaue Mengenangaben für die Kalkmasse und die Erdfermentation müssen Sie, je nachdem wie viele Eier Sie haben und in welcher Größe die Eier sind, bei der Zubereitung des Rezeptes selber berechnen.
Bon Appetit
Ganz schön exotisch. Habe das mal probiert, nicht meins.
Vielleicht mehr Alltagsrezepte?
in ein paar jahren hab ich auch ledereier ....
https://www.youtube.com/watch?v=gL2hro25KBY